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Ab 1. April wird in Mittelsachsen Bus fahren teurer

Der Verkehrsverbund passt die Tarife an. Die Entgelte werden um durchschnittlich 7,4 Prozent erhöht. So viel zahlen Fahrgäste künftig.

Von Cathrin Reichelt
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Viele, die ab kommenden Montag in einen Bus des VMS steigen, müssen für die Fahrt mehr bezahlen – aber nicht alle.
Viele, die ab kommenden Montag in einen Bus des VMS steigen, müssen für die Fahrt mehr bezahlen – aber nicht alle. © SZ/DIetmar Thomas

Chemnitz/Mittelsachsen. Es ist kein Scherz. Die Verkehrsunternehmen im Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) erhöhen ab dem 1. April die Fahrpreise. Das hatte die Verbandsversammlung bereits am 24. November 2023 beschlossen.

Demnach steigen die Fahrpreise im VMS-Sortiment ab kommenden Montag zwischen 10,3 und 23,5 Prozent, durchschnittlich sind es 7,4 Prozent.

„Damit wird ein Teil der gestiegenen Kosten an die Fahrgäste weitergegeben. Alternativen wäre das Kürzen von Fahrplänen oder sogar das komplette Streichen von Verbindungen“, sagt VMS-Sprecher Falk Ester.

10,5 bis 15 Prozent Erhöhung

Die Einzelfahrt für eine Tarifzone kostet mit drei Euro künftig 30 Cent und damit elf Prozent mehr. Kinder zahlen für die Einzelfahrt 2,10 Euro (plus 10,5 Prozent) und um 15 Prozent oder 30 Euro auf 234,60 Euro steigt der Preis der Abo-Monatskarte für den Verbundraum – um nur einige Veränderungen zu nennen.

Unverändert im Preis blieben das Azubi-Ticket Sachsen, das Bildungs-Ticket und das Junge-Leute-Ticket.

Die Preise für das Deutschlandticket und das VMS-Deutschland-Ticket+ seien von den Anpassungen ebenfalls nicht betroffen, sodass für einen Großteil der Fahrgäste die Preisveränderungen nicht relevant seien.

Seit der Tarifänderung im April 2023 habe die Dynamik der Kostensteigerungen bei den im VMS kooperierenden Verkehrsunternehmen weiter zugenommen.

Vor allem die Personalkosten seien stark gestiegen – je nach Unternehmen zwischen 10,5 und 22 Prozent. Zurzeit liefen zudem weitere Tarifverhandlungen mit den Gewerkschaften Ver.di und GDL.

Laufende Kosten steigen

Auch die Kosten für Energie, Material und Dienstleistungen hätten sich stark erhöht. Die Ursache dafür seien auslaufende Langfristverträge für Fahrstrom, wegfallende staatliche Preisbremsen, die Erhöhung der CO2-Bepreisung und Preissteigerungen im Dienstleistungssektor.

„Um weiterhin zuverlässige und attraktive Verbindungen im gesamten Freistaat anbieten zu können, erfolgen die Anpassungen in enger Abstimmung mit anderen sächsischen Verbünden“, informiert Falk Ester.

Durch die Einführung des Deutschlandtickets zum 1. Mai 2023 als Abonnement zum Preis von 49 Euro pro Monat gingen den Verkehrsunternehmen im VMS jeden Monat Einnahmen verloren. Um diese auszugleichen, sei in Sachsen die Deutschlandticket-Finanzierungsverordung erlassen worden.

Für 2024 sei eine deutschlandweit gültige Musterrichtlinie zum Ausgleich der aus dem Deutschlandticket resultierenden Mindereinnahmen beschlossen und veröffentlicht worden.

Die Übernahme der Musterrichtlinie in Landesrecht sei im Freistaat Sachsen für 2024 bisher jedoch nicht erfolgt. Trotzdem sollen in Bezug des Ausgleichsmechanismus keine Risiken eingegangen werden.

Deshalb würden für die Tarifanpassung zum 1. April die bisherige Struktur und die aktuelle Produktpalette des VMS-Tarifes beibehalten. „Es erfolgt lediglich eine Fortschreibung der Preise“, so der VMS-Sprecher.