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Peek & Cloppenburg Düsseldorf will unter den Schutzschirm

Nach Galeria muss auch Peek & Cloppenburg Düsseldorf Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen. Mit dem großen Ladengeschäft in Dresden hat das aber nichts zu tun.

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Der Modehändler Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf hat beim Amtsgericht Düsseldorf ein Schutzschirmverfahren beantragt.
Der Modehändler Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf hat beim Amtsgericht Düsseldorf ein Schutzschirmverfahren beantragt. © dpa/Jens Kalaene

Düsseldorf. Der Modehändler Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf (P&C) sucht angesichts der schwierigen Marktsituation Rettung in einem Schutzschirmverfahren. Die Geschäftsführung habe den Antrag am Freitag gestellt, um den bereits angestoßenen Restrukturierungsprozess zu beschleunigen, teilte das Unternehmen mit. Alle 67 Verkaufshäuser in Deutschland sowie der Online-Shop blieben ohne Einschränkung geöffnet. Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" darüber berichtet.

P&C will das Schutzschirmverfahren nutzen, um sich an die veränderten Marktbedingungen in Deutschland anzupassen und für die Zukunft neu aufzustellen. Eine Schließung von Häusern ist nach aktuellen Planungen nicht beabsichtigt, wie der Händler betonte.

Der Schutzschirm ist ein gerichtliches Restrukturierungsverfahren, mit dem das Unternehmen die zur Restrukturierung und Sanierung erforderlichen Maßnahmen gezielt in eigener Verantwortung erarbeiten und kurzfristig umsetzen kann - allerdings unter Aufsicht eines gerichtlich bestellten vorläufigen Sachwalters.

Geschäfte in Dresden und Chemnitz nicht betroffen

Neben der P&C Düsseldorf gibt es auch das Unternehmen Peek & Cloppenburg KG Hamburg, welches unter anderem das Ladengeschäft in Dresden betreibt. Dabei handelt es sich um ein unabhängiges Unternehmen, das mit dem nun erfolgenden Schutzschirmverfahren der Düsseldorfer nichts tu tun hat.

Ein Geschäft auf der Petersstraße in Leipzig gehört hingegen zur P&C Düsseldorf, ebenso wie der Laden im Nova-Shoppingcenter in Günthersdorf zwischen Halle und Leipzig.

Corona führte zu Umsatzeinbruch

Peek & Cloppenburg Düsseldorf beklagte , dass in den Jahren 2020 und 2021 die Covid-19-Pandemie zu einem massiven Umsatzeinbruch geführt habe. "Die Auswirkungen haben uns stark getroffen und einen dreistelligen Millionenverlust verursacht", sagte Steffen Schüller, seit Juni 2022 Geschäftsführer des Unternehmens.

Darüber hinaus sei das Konsumverhalten der Kundinnen und Kunden aufgrund des seit Februar 2022 laufenden Ukrainekriegs weiter sehr zurückhaltend. Lieferengpässe, erhöhte Kosten, steigende Zinsen und die leichte Rezession hätten die wirtschaftliche Situation des Händlers zum Ende des vergangenen Jahres hin weiter eingetrübt.

Für die Peek & Cloppenburg Retail Buying GmbH & Co. KG wurde ebenfalls ein Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Weitere Gesellschaften der Gruppe im In- und Ausland sowie die Schwestergesellschaft Peek & Cloppenburg in Österreich sind nicht vom Schutzschirm betroffen. Sie führen ihre Geschäftstätigkeit ohne Einschränkung fort. Dies betrifft auch die ANSON'S Modehäuser in Deutschland. (SZ/dpa)