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Neuer Wegweiser in Bannewitz soll's richten

Lange hat eine Bürgerinitiative um ihn gerungen. Seit Kurzem steht am Abzweig Hengstberg ein Richtungsanzeiger, auf dem große Hoffnungen ruhen.

Von Roland Kaiser
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Autofahrer werden am Abzweig Hengstberg künftig gezielt Richtung Freital gelenkt. Jedoch steht auf dem Schild Niederhäslich, statt Stadtmitte.
Autofahrer werden am Abzweig Hengstberg künftig gezielt Richtung Freital gelenkt. Jedoch steht auf dem Schild Niederhäslich, statt Stadtmitte. © RK

Es ist geschafft: Autofahrer, die in Bannewitz über die Horkenstraße in Richtung Freital gelangen möchten, bekommen fortan ihr Ziel konkret angezeigt. Möglich macht dies ein gelber Wegweiser am Abzweig Hengstberg. Für diesen hatte sich im Vorfeld eine Bürgerinitiative (BI) stark gemacht. Doch ob sie auch mit dem Ergebnis zufrieden sein wird?

Die Hoffnungen der Hausbesitzer beruhen darauf, dass vor allem ortsunkundige Autofahrer künftig nicht mehr zwangsläufig durch ihr Wohngebiet rollen. Aus ihrer Sicht könnte dadurch der Verkehrsstrom minimiert werden. Das wiederum führe dazu, dass es etwas leiser wird vor ihren Fenstern. In den zurückliegenden Monaten drangen aus den Reihen der Anwohner immer wieder Klagen über krankmachenden Verkehrslärm an die Öffentlichkeit.

In Fahrtrichtung Freital zweigt der Hengstberg in Bannewitz vor einem Wohngebiet von der Horkenstraße ab.
In Fahrtrichtung Freital zweigt der Hengstberg in Bannewitz vor einem Wohngebiet von der Horkenstraße ab. © RK

In puncto Wegweiser verwies die BI stets darauf, dass in der Vergangenheit ein solcher an besagter Stelle bereits zu finden war. Das geht unter anderem aus einem Schreiben an den Landkreis vom Juni vergangenen Jahres hervor. "Vor allem nicht Ortskundige nutzten diesen Wegweiser und fuhren nicht durchs Wohngebiet", heißt es darin. Dann allerdings sei der Richtungsanzeiger im Zuge der Sanierung des Hengstberges nicht wieder aufgestellt worden.

Tempo 30 bleibt vorerst noch Wunschdenken

In diesem Frühjahr sollte das Ringen um die gelbe Verkehrstafel ein Ende finden. Der Leiter des Straßenbauamtes, Daniel Reichelt, teilte am 18. April auf SZ-Anfrage mit, dass sich die Richtungsweiser mittlerweile in der Fertigung befinden. "Sobald wir sie erhalten, werden sie montiert."

Und das ist vor Kurzem geschehen - ohne großen Rummel. Alle Verkehrsteilnehmer erfahren ab sofort wieder aus erster Hand, wohin sie die Reise führt, sobald sie in den Hengstberg einbiegen oder wenn sie auf der Horkenstraße ihre Fahrt fortsetzen.

Welchen Effekt die beiden untereinander montierten Schilder tatsächlich haben werden, bleibt abzuwarten. Denn dem Ortsunkundigen bleibt weiterhin eine Information darüber verwehrt, ob er nun schneller über das ausgewiesene Niederhäslich oder aber Kleinnaundorf zur Freitaler Ortsmitte gelangt. Diese exakt auszuweisen, damit tat sich die Behörde dann offenbar doch schwer.

Fakt ist: Deutlich schneller gelangen Autofahrer über den Hengstberg und Niederhäslich ins Freitaler Stadtzentrum und nicht etwa über die Horkenstraße und die Freitaler Ortsteile Kleinnaundorf und Burgk.

Dennoch darf die BI einen wichtigen Punkt von ihrer Forderungsliste streichen. Bleibt der Hauptwunsch nach Tempo 30. Ob dieser real wird? Auch das zeigt sich erst noch. Zunächst muss der Landkreis seine in Auftrag gegebene Verkehrszählung auswerten lassen.

Nach zweiwöchiger Dauer war am 29. April Schluss, die dafür notwendige Technik wurde wieder eingepackt. Mit deren Hilfe sollte herausgefunden werden, ob es, wie von den Anwohnern stets behauptet, tatsächlich zu laut zugeht in besagtem Wohngebiet.

Sollte ihnen die Untersuchung Recht geben, kann der Landkreis entsprechende Maßnahmen ergreifen und die Geschwindigkeit von 50 auf 30 km/h herabstufen. Für die Umwelt und Verkehrssicherheit wäre das nach Ansicht vieler Verkehrsexperten in jedem Fall ein Gewinn.

Oder, um es mit den Worten der BI zu sagen: Da die Problematik in Pirna bekannt ist, sollten vom Landratsamt alle helfenden Maßnahmen unterstützt werden.