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Wie weiter mit dem Plusbus?

Im Streit um Ausnahmen bei den Vorgaben für die Premiumlinien kündigt sich ein Kompromiss an.

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Sieht schick aus und sorgt für bessere Querverbindungen in Sachsen: Beim Streit um den Plusbus gibt es konstruktive Gespräche zwischen dem Wirtschaftsministerium und den Verkehrsverbänden.
Sieht schick aus und sorgt für bessere Querverbindungen in Sachsen: Beim Streit um den Plusbus gibt es konstruktive Gespräche zwischen dem Wirtschaftsministerium und den Verkehrsverbänden. © Symbolbild/VVO

Landkreis. Die Verbandsversammlung des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) hatte auf ihrer letzten Sitzung beschlossen, die Plusbus-Linien zum nächstmöglichen Termin wieder aufzugeben beziehungsweise das Fahrplanangebot umfangreich zu kürzen, sofern bis zum 1. November keine Klarheit über die dauerhafte Finanzierung hergestellt werden konnte. Inzwischen hat dazu ein erstes Spitzengespräch stattgefunden.

Plusbus-Linien sind Regionalverkehre, die Mindeststandards wie einen festen Stundentakt erfüllen müssen und vom Freistaat gefördert werden. Im VVO sind inzwischen 15 Linien unterwegs, die die vom Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) erstellten und sachsenweit geltenden Mindestanforderungen erfüllen. „Diese Standards ermöglichen in geringem Maße Ausnahmen vom festen Takt, wenn beispielsweise eine Schule morgens zusätzlich angefahren wird oder eine kurze Stichfahrt in ein Gewerbegebiet erfolgt“, sagt Burkhard Ehlen, Geschäftsführer des VVO. „Die Finanzierungsverordnung für den ÖPNV sieht jedoch solche Abweichungen nicht vor, so dass die betroffenen Plusbus-Linien aus der Finanzierung herausgefallen sind.“

Leichte Abweichungen zulassen

Um eine dauerhafte Förderung, trotz solcher Abweichungen zu erreichen, steht die Koordinierungsgruppe ÖPNV (bestehend aus den Verbandsvorsitzenden der Zweckverbände) mit dem sächsischen Wirtschaftsministerium im konstruktiven Gespräch. Der aktuell diskutierte Kompromiss sieht eine Abweichung von Takt und Linienweg bei maximal vier Fahrten pro Linie vor. „Damit wäre der Wunsch nach einem einheitlichen Takt ohne Nachteile für die Fahrgäste machbar“, so Ehlen.

Der VVO hofft daher, dass das Ministerium den Vorschlag mitträgt, um das gute Angebot der Plusbus-Linien dauerhaft zu erhalten, so Burkhard Ehlen weiter. Das von Minister Martin Dulig (SPD) maßgeblich vorangetriebene Plusbus-Netz sollte nicht an bürokratischen Hürden scheitern, sondern durch eine maßvolle flexible Ausgestaltung der Finanzierungsverordnung in eine dauerhafte Zukunft geführt werden. Gerade der ländliche Raum profitiert von den verbesserten Angeboten. (SZ)