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Größtes Wasserstoffzentrum im Osten: Leag bekommt Millionen-Förderung von der EU

Das Energieunternehmen Leag will in der Lausitz ein neues Wasserstoff-Kraftwerk und dazugehörige Speicher bauen. Die Leag spricht vom "Start eines neuen Kapitels".

Von Tobias Winzer
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So soll der geplante Kraftwerks-Komplex in Boxberg aussehen. Er soll Schritt für Schritt wachsen.
So soll der geplante Kraftwerks-Komplex in Boxberg aussehen. Er soll Schritt für Schritt wachsen. © Leag

Für den Bau eines neuen Wasserstoff-Kraftwerks und dazugehöriger Speicher bekommt das Lausitzer Energieunternehmen Leag 58 Millionen Euro von der EU. Die Kommissarin für Kohäsion und Reformen, Elisa Ferreira, und der sächsische Regionalentwicklungsminister, Thomas Schmidt, überreichten den Bescheid am Dienstag an Leag-Vorstand Jörg Waniek. Das Geld stammt aus dem europäischen Just-Transition-Fund (JTF).

Damit werden einer Mitteilung zufolge der Bau eines Wasserstoffspeichers und einer Brennstoffzelle für die Rückverstromung von grünem Wasserstoff und die Errichtung einer Batterie als Speicher für Strom aus erneuerbaren Energien unterstützt. Unter dem Namen H2UB (Hydrogen Unit and Battery) will die Leag in den kommenden Jahren am Kraftwerksstandort Boxberg das größte Zentrum für die Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff und die Speicherung von grünem Strom in Ostdeutschland errichten.

"Die Dekarbonisierung der Energiewirtschaft stellt Unternehmen und Regionen in Deutschland und Europa vor erhebliche Herausforderungen. Deshalb ist es entscheidend, dass die Politik zentrale Akteure dieses Wandels gezielt unterstützt", sagt der Leag-Vorstandsvorsitzende Thorsten Kramer. "Die Übergabe der Fördermittelbescheide markiert nicht nur den Start eines neuen Kapitels für die Energiestandorte Boxberg und Jänschwalde, sondern stellt auch einen weiteren wichtigen Meilenstein in der Transformation der Wirtschafts- und Energieregion Lausitz dar."

Wasserstoff-Kraftwerk soll Schritt für Schritt wachsen

Zu dem geplanten Energie-Komplex in Boxberg gehören laut Leag ein Elektrolyseur, der etwa zwei Tonnen Wasserstoff pro Stunde produzieren kann, und ein Röhrenspeicher mit einer Kapazität von 60 Tonnen. In Strom umgewandelt wird der Wasserstoff mittels einer modular erweiterbaren Brennstoffzelle. Das H2-Kraftwerk soll im ersten Schritt mit einer Leistung von 10 Megawatt ausgelegt sein, kann aber, durch den Zubau weiterer Brennstoffzellen und H2-Turbinen bis auf 500 Megawatt wachsen. Zum Vergleich: Ein mittleres Kernkraftwerk leistet etwa 1.500 Megawatt.

Parallel soll Boxberg nach Unternehmensangaben zum Standort des ersten Gigaspeichers der Leag werden, der es auf mehr als 1.000 Megawattstunden Speicherkapazität mit Batterien bringen wird und damit der größte Batteriespeicher Deutschlands sein wird. Die Energiemenge, die innerhalb von 10 Stunden ein- und ausgespeichert werden kann, entspricht dem jährlichen Energiebedarf von knapp 300 Haushalten.