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Wo einst das Leben in der Stadt pulsierte

In Hartha gab es im Jahr 1931 22 Bäckereien, 25 Schumacher und 40 Lebensmittelgeschäfte. Von dem regen Handel ist kaum etwas übrig geblieben.

Von Sylvia Jentzsch
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Die historische Ansicht zeigt die Karl-Marx-Straße. Rechts ist das Haus von Peter Faust zu sehen, der dort zuletzt ein Spielwarengeschäft hatte.
Die historische Ansicht zeigt die Karl-Marx-Straße. Rechts ist das Haus von Peter Faust zu sehen, der dort zuletzt ein Spielwarengeschäft hatte. © Archiv

Hartha. Steffi Schmid hat schon eine Zeitreise hinter sich. Die Besucher der Sonderausstellung können sich noch auf eine solche freuen.

Das Thema der Sonderausstellung der Harthaer Heimatfreunde ist in diesem Jahr „Historie der Stadt Hartha – Geschäfte und Handel“. Steffi Schmid hat im Adressbuch der Stadt von 1931 gefunden, wie viele Geschäfte es gab. 

„Sicher werden sich noch einige Harthaer daran erinnern“, so Steffi Schmid. So sind unter anderem sieben Fahrzeugwerkstätten, sechs Buchhandlungen, 22 Bäckereien, 13 Fleischer, 40 Lebensmittelgeschäfte, fünf Fischhandlungen, zwölf Frisöre, 32 Damen- und 19 Herrenschneidereien, 25 Schumacher, 23 Textilwarenhändler und 25 kleine Zigarrenfabriken aufgelistet.

„An einige kann ich mich noch erinnern, andere Läden gab es schon in den 1960-er-Jahren nicht mehr“, so die Frau, die sich für die Geschichte ihrer Heimatstadt interessiert. Immerhin hat sie im Auftrag des Heimatvereins bisher fünf Chroniken geschrieben. Und weil sie die Geschichte interessiert, hat .

 Schmid ehrenamtlich die Ausstellung aufgebaut. „Aber es war sehr schwierig. Es gab kaum Fotos und Informationen. Einige Bürger haben mir geholfen und Material abgegeben. Dafür bedanke ich mich“, so Steffi Schmid. 

Sie hofft, dass sie noch mehr Informationen zu den Harthaer Geschäften von Besuchern der Ausstellung erhält. Diese will sie dann zu persönlichen Gesprächen treffen und die Informationen aufschreiben.

Stadtrundgang

Um 10 Uhr beginnt am Sonntag der historische Stadtrundgang. Treff ist vor dem Rathaus.

Bei dem Rundgang geht es durch das Zentrum der Stadt. Den Teilnehmern soll Wissenswertes und Interessantes zum einstmaligen Handel und den Geschäften von sachkundigen Bürgern vermittelt werden. Organisiert wird der Stadtrundgang von der Interessengemeinschaft „Wir – für ein schönes Hartha“, einer Gruppe der Harthaer Heimatfreunde.

Die Stadtführung endet gegen 13 Uhr in der Heimatstube an der Nordstraße. Es wird ein kleiner Imbiss angeboten. Außerdem kann die Sonderausstellung besichtigt werden.

Die Heimatstube hat im Monat Mai jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

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„Ich bin Straße für Straße durchgegangen und habe überlegt, welche Geschäfte es gab. Außerdem halfen mir die Adressbücher aus den Jahren 1926 und 1931“, so Steffi Schmid. Sie habe einen Artikel über die Entwicklung des Marktes in Hartha gefunden. Das sei der Ausgangspunkt für die Ausstellung gewesen. In dem Artikel heißt es: „Erst um 1835 ist ein Wochenmarkt in Hartha entstanden.“

Die Ausstellung widmet sich den Läden am Markt, an der Karl-Marx-Straße, der Dresdener Straße, der Pestalozzistraße, der Goethestraße und der Leipziger Straße. Auf einem Foto ist zum Beispiel die Karl-Marx-Straße zu sehen.

Das Haus, in dem Peter Faust wohnt und in dem sich ein Laden befindet, beherbergte im Laufe der Zeit fünf verschiedene Geschäfte. „Hier war die erste Harthaer Druckwerkstatt, in der das Amtsblatt gedruckt worden ist“, sagte Peter Faust. Später wurde daraus ein Geschäft für Herren- und Knabengarderobe.

Auch ein Werkzeugladen hat sich im Ladengeschäft befunden. Peter Faust kaufte das Haus und eröffnet einen Spielzeugwarenladen, der im Jahr 2003 schloss. Das und viel mehr erfahren die Besucher der historischen Stadtführung und der Sonderausstellung.

Die hat in diesem Jahr zur Eröffnung noch eine Besonderheit zu bieten. Die Harthaer Heimatfreunde haben sich das Gewinnspiel „Finde den Frosch“ ausgedacht. „In den Räumen der Heimatstube wird ein bestimmter Frosch versteckt.

Auf bereitgestellten Posthakarten soll der Ort, an dem sich der Frosch befindet, aufgeschrieben werden. Die Auslosung erfolgt gegen 16.30 Uhr“, sagte die Vorsitzende der Harthaer Heimatfreunde Silke Weise. Zu gewinnen gibt es drei mal zwei Freikarten für die Festung Dresden zur Ausstellung „Feste. Dramen. Katastrophen. So nah wie nie“.