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„Wohnschule“ startet ins zweite Jahr - Mietschulden sinken

Wie ist eigentlich das Leben in den eigenen vier Wänden? Ein Projekt in Sachsen sollte das jungen Leuten zeigen. „Der totale Wohnsinn“ wird nun neu aufgelegt wegen des großen Erfolgs.

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© dpa

Leipzig. Die „Wohnschule“ der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft startet am Montag in ihr zweites Jahr. Sie war gegründet worden, um jungen Leuten den Einstieg in das erste eigene Zuhause zu erleichtern. Nach Angaben der Organisatoren waren bei fristlos gekündigten Mietverträgen vor allem junge Leute betroffen. Vernachlässigte Pflichten, Ärger mit den Nachbarn und Mietschulden waren die häufigsten Ursachen. Die meisten wüssten zwar viel über Handy, Facebook und Instagram, hätten aber wenig Ahnung von Miete, Betriebskosten und Hausratversicherung, sagte eine Sprecherin.

„Der totale Wohnsinn“ hieß die Schule, die im August 2015 an den Start ging. Die Resonanz sei sehr gut gewesen, so die Sprecherin. 26 Workshops mit 400 Teilnehmern habe es 2015/2016 gegeben. Etwa ebenso viele sollen es in diesem Schuljahr werden. Außerdem habe die „Wohnschule“ jetzt einen eigenen Standort.

Die LWB - mit 35 000 Wohnungen in Leipzig und einem Marktanteil von zehn Prozent - wolle als kommunales Unternehmen in Leipzig auch im sozialen Bereich Verantwortung übernehmen, so die Sprecherin.

Dem Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften zufolge trägt die intensive Betreuung von Mietern zur Senkung von Schulden bei. So registrierte der Verband im Jahr 2015 Mitschulden in Höhe von 7,8 Millionen Euro. Im Jahr 2000 lagen sie den Angaben zufolge noch bei 14,4 Millionen Euro. Bezogen auf die Mieterträge eines Kalenderjahres (Nettosollmiete) lägen sie damit bei weniger als einem Prozent. Im Vergleich dazu lagen die Wohnungsunternehmen 2014 bundesweit bei rund 2,2 Prozent.

Neben der laufenden Betreuung hilft laut Verband auch die Vermittlung an soziale Dienstleister, zum Beispiel Schuldnerberater. Dadurch lassen sich Zahlungsschwierigkeiten rechtzeitig erkennen und gemeinsam Lösungen finden. (dpa)