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Wolfsriss in Horka wahrscheinlich

Ein Schaf wird am vergangenen Sonntag am Parkweg getötet. Der Vorfall wird nun untersucht. Einen Verdacht gibt es bereits.

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© dpa

Von Katja Schlenker

Mit größter Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei dem Vorfall in Horka um einen Wolfsriss. So lautet das erste Fazit zu einem toten Schaf, das am Sonntag am Parkweg gefunden worden ist, wie Sprecherin Marina Michel vom Landratsamt in Görlitz informiert.

Sprecherin Monika Küttner von der Polizeidirektion Görlitz hat bereits am Montag mitgeteilt, dass am Sonntagmorgen ein totes Schaf am Parkweg in Horka gefunden worden ist. Ein Bewohner der Straße hat das Tier aufgefunden, das auf seinem Grundstück gerissen worden ist.

Daraufhin sind Beamte der Polizei nach Horka gefahren, um sich den Tatort anzusehen. Von dem Schaf sind lediglich Reste übrig geblieben. Das Tier ist zu einem hohen Grad aufgefressen gewesen. Außerdem soll das Raubtier seine Beute sehr weit in die Deckung verschleppt haben.

Momentan werde noch geprüft, ob der Tierhalter sein Schaf ausreichend vor derlei Angriffen geschützt hat. Letzten Aufschluss wird das Gutachten der Wolfsexperten geben, erklärt Marina Michel. Wie hoch der Schaden ist, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Auch dazu wird das Gutachten weitere Informationen liefern.

Mit Stand vom 5. September sind in diesem Jahr bisher 36 Fälle an Übergriffen auf Nutztiere beziehungsweise Gatterwild im Freistaat Sachsen gemeldet worden. Dies ist auf der Internetseite des Kontaktbüros „Wolfsregion Lausitz“ nachzulesen. In 18 Fällen sei der Wolf als Verursacher wahrscheinlich beziehungsweise nicht auszuschließen. Bei diesen Angriffen sind bisher 119 Tiere getötet worden, fünf gelten als vermisst und sieben haben Verletzungen davongetragen. Zwei Fälle werden derzeit noch bearbeitet.

Zum Vergleich: Im Vorjahr sind 73 Fälle gemeldet worden. Den Wolf haben die Experten in 56 Fällen als Verursacher identifiziert. Im Jahre 2015 sind 140 Nutztiere getötet worden, elf werden vermisst, und 17 Tiere haben Verletzungen erlitten. In 18 Fällen sind die Tiere nicht beziehungsweise unzureichend geschützt gewesen.

Von den 36 bisher in diesem Jahr dokumentierten Fällen haben 17 im Landkreis Bautzen, acht im Landkreis Görlitz, fünf im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, drei im Landkreis Meißen sowie jeweils einer in den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen und dem Vogtlandkreis stattgefunden. Derzeit gibt es laut dem Kontaktbüro im Freistaat Sachsen 14 bestätigte Wolfsrudel. Die Daten für das Jahr 2015/2016 liegen derzeit noch nicht vor. Sie sind für den Herbst angekündigt. Dann könnte sich die Anzahl der Wolfsrudel verändern.