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Vorbild für andere: Olbersdorf will klimaneutral werden

Bürgermeister aus Ostsachsen haben sich jetzt in der Gemeinde getroffen, um von ihr in Sachen Wärmeversorgung zu lernen - und ein Netzwerk gegründet.

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Der Olbersdorfer Bürgermeister Andreas Förster (4. v. l.) und Karsten Hummel (5. v. l.), Geschäftsführer der WVO Wärmeversorgungsgesellschaft Olbersdorf mbH, mit den Teilnehmern der Auftaktveranstaltung.
Der Olbersdorfer Bürgermeister Andreas Förster (4. v. l.) und Karsten Hummel (5. v. l.), Geschäftsführer der WVO Wärmeversorgungsgesellschaft Olbersdorf mbH, mit den Teilnehmern der Auftaktveranstaltung. © AGFW

Auf der Suche nach klimaneutraler Energie- und Wärmeversorgung haben sich Bürgermeister am Dienstag in Olbersdorf getroffen - und gleichzeitig den Start eines ostsächsischen Netzwerks verkündet. Dazu lud der Energieeffizienzverband AGFW ein, der für Kommunen die "Plattform Grüne Fernwärme" gegründet hat und am Beispiel Olbersdorf eine Orientierung geben will.

Bereits seit 2015 hat sich die Gemeinde auf den Weg zu einem klimaneutralen Ort gemacht. Dafür hat sie ein Handlungskonzept erstellt und kann bereits sieben Jahre erste Erfolge vorweisen: Die ersten Maßnahmen sind fertiggestellt: Dazu gehören der zunächst kritisch diskutierte Ausbau der Fernwärme, die Erneuerung der Straßenbeleuchtung und die Umstellung auf LED, aber auch die energetische Sanierung des Kinderhauses "Spielkiste" durch Einbau eines Wärmedämmverbundsystems und Dachbegrünung. Durch die Maßnahmen soll laut Bürgermeister Andreas Förster nicht nur eine CO2-Einsparung erreicht werden. Mit Blick auf die demografische Entwicklung will die Gemeinde so auch strukturelle Probleme beseitigen, die Attraktivität durch ein Miteinander junger und älterer Generationen steigern und eine nachhaltige Entwicklung sichern.

Bürgermeister Andreas Förster und Karsten Hummel als Geschäftsführer der Wärmeversorgungsgesellschaft (WVO) berichteten den Teilnehmern daher, wo die Herausforderungen für Kommunen liegen und wie diese im Einzelnen gelöst werden. Impulse zu politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen lieferten Uwe Kluge von der Sächsischen Energieagentur sowie Rechtsanwalt Michael Köppl.

Für AGFW-Bereichsleiter Stadtentwicklung Harald Rapp entscheidet sich das Gelingen der Wärmewende in den Kommunen vor Ort. Gerade für kleinere seien die Herausforderungen immens. "Dafür müssen die richtigen energiepolitischen Weichen auf allen Ebenen gestellt werden", meint er und ist Gemeinden wie Olbersdorf dankbar, dass sie ihr Wissen weitergeben und andere Bürgermeister und Stadtwerke in die Lage versetzen, die Dekarbonisierung ihrer Wärmeversorgung voranzutreiben.

In dem Kontext sieht Rapp auch die Aktivitäten der Sächsischen Energieagentur, mit denen der AGFW nun eine intensivere Partnerschaft geschlossen hat. "Wir sollten alle Aktivitäten bündeln und die Schlagzahl weiter erhöhen, um den Kommunen bestmögliche Orientierung auf dem Weg zur Wärmewende zu geben." Die Plattform "Grüne Fernwärme" soll dabei einen Beitrag leisten.

Der AGFW fördert als unabhängiger, neutraler und leistungsstarker Energieeffizienzverband seit 50 Jahren die Entwicklung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung, der Wärmebereitstellung aus Erneuerbaren Energien, der Fernwärme-, Kälteversorgung sowie Speicherung aller Größenordnungen auf nationaler und internationaler Ebene. (SZ)