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Zittauer Biogasanlage wird erweitert

An der Gerhart-Hauptmann-Straße entsteht ein neuer Rundbehälter mit Gasspeicher. Die bisherigen Bauarbeiten waren nicht problemlos.

Von Jan Lange
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Die Biogasanlage an der Gerhart-Hauptmann-Straße in Zittau wird um einen Rundbehälter erweitert.
Die Biogasanlage an der Gerhart-Hauptmann-Straße in Zittau wird um einen Rundbehälter erweitert. © Matthias Weber

Schon von Weitem ist der riesige Kran zu sehen, der über der Baustelle schwebt. Vor dem neuen Rundbehälter, der sichtbar in die Höhe wächst, türmen sich große Erdmassen auf. Der Rohbau ist inzwischen abgeschlossen, nun wird der Gasspeicher darauf errichtet. Die Biogasanlage an der Gerhart-Hauptmann-Straße in Zittau soll dadurch flexibilisiert werden, wie Bauplaner Cornelius Herb von der Reg Power GmbH erklärt.

Bisher produziert die Anlage 24 Stunden am Tag Energie. Strom wird allerdings nicht rund um die Uhr gebraucht - vielmehr gibt es Stoßzeiten morgens und abends. Mit den aktuellen Bauarbeiten will der Betreiber, die Bioenergie Zittau GmbH, sich dem heutigen Bedarf anpassen. Die Anlage speist künftig nur noch morgens und abends Strom ein. Zwischendurch wird der erzeugte Strom gespeichert. Mit dem neuen Gasspeicher vergrößert sich die Gas-Speicherkapazität. Neben dem neuen Rundbehälter werde auch der ältere vergrößert, so Herb.

Laut Cornelius Herb sei das Bauprojekt seit mehreren Jahren geplant. Vor einigen Wochen begann dann schließlich der Bau des Rundbehälters mit Gasspeicher. Der Beginn soll nach SZ-Informationen nicht ganz reibungslos gewesen sein. Demnach stießen die Bauarbeiter etwa 25 Zentimeter unter der Grasnarbe auf alte Betonstücke und Fundamente. Cornelius Herb bestätigt das. Man habe echt viel Pech gehabt, meint der Bauplaner. Im Vorfeld fanden vier Bohrungen im Baugrund statt, um diesen zu untersuchen. Dabei habe man an den später entdeckten Fundamenten und Betonstücken jedes Mal vorbeigebohrt.

Der Grubenboden musste mit einer dicken Presslage auch erst stabilisiert werden. Das könnte später noch zu Überraschungen führen, gerade bei Hochwasser, glauben Kenner der Branche. Auf jeden Fall aber führten die Bauschwierigkeiten zu einer Verzögerung, wie Cornelius Herb der SZ bestätigt. Der Zeitplan hänge einen Monat hinterher.

Ein Zittauer, der mit dem Biogas-Unternehmen zu tun hatte, glaubt, dass man die Probleme vorher hätte erkennen können. Auf der Fläche zwischen Gerhart-Hauptmann-Straße und Neiße stand von 1938 bis 1956 die Färberei der Firma P. C. Neumann. Dann folgte der Fruchthof. Er vermutet deshalb, dass Schadstoffe im Erdreich versickert sind. Von den Bauherren gab es dazu keine Informationen.

Bauplaner Cornelius Herb rechnet damit, dass der Probebetrieb im ersten Quartal 2021 starten kann. Die jetzige Anlage laufe deshalb weiter. Lediglich wenn die neuen und alten Leitungen miteinander verbunden werden, müsse die Anlage mal für einen halben Tag abgeschaltet werden, so Herb.

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