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Geheimtipp für Ausflug: das Böhmische Tor zwischen Lückendorf und Hradek

Die Felsformation steht zur Hälfte auf tschechischem und deutschem Gebiet. Und es gibt alte Zeichen zu sehen.

Von Petra Laurin
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Das Böhmische Tor.
Das Böhmische Tor. © Archiv Kraj Liberec

Květa Vinklátová, Liberec' (Reichenbergs) Beauftragte für Kultur, Denkmalschutz und Tourismus, hat exklusiv einen Wandertipp für SZ-Leser: das Böhmische Tor (Česká brána), durch das auch die tschechisch-deutsche Grenze verläuft. „Da die Gegend bisher vom Massentourismus verschont blieb, ist sie besonders attraktiv für Wanderer, die eine ruhige und stille Landschaft genießen wollen“, teilt sie mit.

Das Böhmische Tor besteht aus zwei gegeneinander geneigten Felsblöcken, die das Zittauer Gebirge auf der deutschen Seite vom Lausitzer Bergland (Lužické hory) auf der tschechischen trennen. Der höhere der beiden Felsen liegt auf deutschem Gebiet. Die Felsformation befindet sich in den Wäldern im Weißbachtal (Údolí Bílého potoka) unweit von Grottau (Hrádek nad Nisou), Hartau und Lückendorf. In den Felsen sind Buchstaben wie das "Z" für Zittau sowie die Jahreszahl 1831 eingemeißelt.

Durch das Böhmische Tor führte einst eine alte Handelsroute, die „Lausitzer Straße“, von Niemes (Mimoň) und Gabel (Jablonné) nach Zittau (Žitava). Auf dem nahen Raubschlossberg (Loupežnický vrch) stand zu jener Zeit die heute unter dem Namen Windburg (Větrov) bekannte Burg, die vermutlich zum Schutz dieses Handelsweges erbaut wurde. Ihr ursprünglicher Name ist nicht überliefert. Die Burg wurde wahrscheinlich im Jahr 1442 von den Zittauern zerstört und später abgetragen. Bereits im 14. Jahrhundert wurde die Handelsstraße über Lückendorf umgeleitet, sodass sie nicht mehr durch das Weißbachtal führte.