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Nun ist es amtlich: Oybin macht nicht mit bei der digitalen Gästekarte

Als einzige Gemeinde im Zittauer Gebirge wird sich Oybin vorerst nicht an der Einführung einer gemeinsamen Gästekarte beteiligen. Das sind die Gründe.

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Der Töpfer in Oybin ist eines der beliebtesten Ausflugsziele für Touristen im Zittauer Gebirge.
Der Töpfer in Oybin ist eines der beliebtesten Ausflugsziele für Touristen im Zittauer Gebirge. © Matthias Rietschel

Die Entscheidung ist gefallen wie erwartet - und sie ist eindeutig: Einstimmig haben die Oybiner Gemeinderäte am Montagabend den Grundsatzbeschluss zur Einführung einer digitalen Gästekarte in der geplanten Form abgelehnt.

Oybin ist damit die einzige Gemeinde im Zittauer Gebirge, die sich nicht an dem von der Touristischen Gebietsgemeinschaft (TGG) initiierten Projekt beteiligt: Künftig sollen Übernachtungsgäste im Zittauer Gebirge digital erfasst werden. Mit der Karte, die sie für ihre Gästetaxe erhalten, sollen verschiedene Vergünstigungen verbunden sein, beispielsweise eine kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs.

Was vernünftig klingt, hat aber auch seinen Preis: Die Kosten für die neue digitale Karte samt Vergünstigungen müssen auf die Kur- und Gästetaxe umgelegt werden. Im Gespräch sind drei Euro und mehr, die Übernachtungsgäste dann pro Nacht zu zahlen hätten. Den Oybinern ist das zu teuer - zumal sie einen entsprechenden Mehrwert für die Gäste in Oybin und Lückendorf nicht sehen. Beide Ortsteile seien mehr schlecht als recht an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Der von den Touristen am meisten genutzte Oybiner Gebirgsexpress hingegen sei gar nicht berücksichtigt. Auch der größte Teil der Vermieter würde eine digitale Erfassung der Gäste ablehnen.

Der Oybiner Gemeinderat kritisiert zudem, dass das Thema von Anfang an "von der TGG sehr unglücklich kommuniziert" worden sei. Die Gemeinde und die Beherbergungsbetriebe seien in die Entwicklung nicht einbezogen worden. "Wir haben uns regelrecht erpresst gefühlt, jetzt endlich einen Beschluss zu fassen", so formuliert es ein Gemeinderat.

Der eingeforderte Beschluss ist nun also gefasst. Der Kurort Oybin bleibt erst einmal bei seiner eigenen Kurtaxe: Gäste zahlen hier in der Hauptsaison von April bis Oktober zwei Euro pro Nacht, in der Nebensaison 1,50 Euro. Grundsätzlich wolle man sich aber der gemeinsamen digitalen Karte nicht verwehren, so betont es Oybins Bürgermeister Tobias Steiner (parteilos). "Wir werden sehen, wie sich das jetzt entwickelt und können später jederzeit dazustoßen."

Die TGG, die Stadt Zittau und die anderen beteiligten Gemeinden hatten bereits im Vorfeld signalisiert, an der Einführung einer gemeinsamen elektronischen Gästekarte auf jeden Fall festzuhalten - auch ohne den Kurort Oybin. (SZ/ju)