Keine Einnahmen, bei fast gleichbleibenden Ausgaben - die Trixi-Park GmbH hat schon bessere Zeiten gesehen. Weil ihre Gesellschafter aus dem Landkreis Görlitz und einigen Kommunen bestehen, wird sie bei den finanziellen Corona-Hilfen des Bundes nicht berücksichtigt, wie andere - ähnliche, aber private - Einrichtungen.
"Wir sind bei der aktuellen November-Hilfe des Bundes nicht dabei", ärgert sich Trixi- Geschäftsführerin Annette Scheibe. Die Mitarbeiter sind derzeit trotzdem nur teilweise in Kurzarbeit. Wie in jedem Jahr sind im November im Erlebnisbad und drum herum Groß-Reinemachen, Reparaturen und Wartungsarbeiten angesagt. "Diesmal machen wir das noch intensiver und vor allem fast alles selber", berichtet sie. Auch, um Kosten zu sparen.
Ändert sich nichts, droht komplette Kurzarbeit
"Wir fühlen uns von der Politik im Stich gelassen und können nicht planen", schildert sie. Bisher ist nicht absehbar, was in den nächsten Wochen wird. Eventuell müssen die Trixi-Mitarbeiter dann komplett in Kurzarbeit gehen, fügt die Geschäftsführerin hinzu.
Dabei hat die Trixi-Park GmbH ein gut funktionierendes Hygiene-Konzept für Erlebnisbad, Feriendorf und Hotel aufgestellt. "Wir sind doch nicht bloß ein Spaßbad", sagt sie. Schon der erste Lockdown habe gezeigt, wie sehr den Leuten beispielsweise die Kursangebote für Fitness und Gesundheit gefehlt haben. "Schwimmen ist nun mal das Beste für müde Knochen", erzählt sie.
Das Becken im Erlebnisbad ist voll Wasser. Natürlich auch sauber, damit möglichst schnell, wenn es denn wieder möglich ist, geöffnet werden kann. Die Winterferien waren immer eine gute Einnahmequelle. Mindestens bis Weihnachten, aber sehr wahrscheinlich auch noch weit darüber hinaus, wird hier aber keiner Baden, Rutschen oder den Wellnessbereich nutzen können.
Für eine gute Wasserqualität braucht es aber trotzdem Chemie und Energie und vieles mehr. Der Wasserkreislauf muss am Laufen gehalten werden. "Wir haben alles auf stand by gestellt und dennoch Ausgaben in Größenordnungen", sagt Annette Scheibe. Gleichzeitig fügt sie beruhigend hinzu: "Wir kommen nicht in den Bereich einer Insolvenz, weil wir über viele Jahre gut gewirtschaftet haben und deswegen finanziell gut aufgestellt sind."
Wegen der Null-Einnahmen muss Trixi aber die eigentlich für jetzt geplanten Investitionen verschieben. Dafür ist nun erst einmal kein Geld da. So sollten beispielsweise einige Ferienhäuser innen saniert und neu eingerichtet werden. Das kann nun in einem wesentlich kleineren Umfang beziehungsweise gar nicht erfolgen.
Arbeitsplatz mit Home-Office, wo andere Urlaub machen
Und weil es so aussieht, das der derzeitige Teil-Lockdown eher verschärft als gelockert wird, haben sich Annette Scheibe und ihr Team etwas einfallen lassen. Nach dem Motto: "Wir schaffen dir einen gemütlichen Arbeitsplatz mit Home-Office, wo andere Urlaub machen", geht jetzt Trixi in die Werbeoffensive.
"Wir können uns vorstellen, dass es Leute gibt, die bei ihrer Arbeit im Home-Office einfach mal einen Tapetenwechsel brauchen", schildert Annette Scheibe. Für sie ist das Trixi-Team ab jetzt da. Mit Kaffeeservice zum Wachwerden. Mit Pausenbrot für zwischendurch. Mit einem Fernseher als zweiten Monitor. Mit einem Telefon für Konferenzen. Mit schnellem Internet für den Video-Call. Mit einem Bett zum Reinlegen. Mit Platz zum Gedanken freimachen. Und einem Wald vor der Tür zum Durchatmen.
Das alles ist in Großschönau ab sofort in einem Home-Office-Haus im Trixi-Ferienpark möglich. Und das Angebot ist durchaus auch für Familien gedacht. Wahrscheinlich noch am Wochenende wird das Home-Office-Angebot auf der Internetseite von Trixi eingestellt.
Sie wollen schon früh wissen, was gerade zwischen Oppach und Ostritz, Zittauer Gebirge und A4 passiert? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "Löbau-Zittau kompakt".