Monatelang hat Ahmad Zaatari darauf hingearbeitet, sein eigenes Lokal zu eröffnen. Ab Sonnabend um elf Uhr können ihm seine Gäste nun beim Zubereiten ihres Essens in der ehemaligen "Erbse" an der Franz-Könitzer-Straße in Zittau über die Schulter schauen. Dann öffnet er sein "Mido's", hackt Fleisch mit großen Spateln und brät es mit sämtlichen Zutaten auf einer heißen Grillplatte. "American system" nennt sich dieses Prinzip. Im Gegensatz zur deutschen Küche, wo vieles gekocht oder im Ofen gebraten wird, wird dabei eben alles auf diesen Grillplatten zubereitet, sagt er. Das sei auch ein Unterschied zur Küche seiner Heimat Libanon, wo es viel Reis und verschiedene Schaschliks gebe.

Ahmad Zaatari und seine Frau kamen vor einigen Jahren aus dem Libanon als Asylbewerber nach Deutschland. Als sicher war, dass sie bleiben können, suchten sie in ganz Deutschland nach einem Ort, der ihr neues Zuhause werden sollte und entschieden sich bewusst für Zittau. Freunde hatten ihm von der Stadt erzählt. Die Stadt habe die perfekte Größe und die Menschen hier seien sehr freundlich, sagt er. Er habe viele Freunde gefunden, die zum Teil schon wie eine Familie für ihn sind. Er möchte gern bleiben und hofft, mit seinem Lokal die Grundlage dafür zu schaffen.

Ahmad Zaatari ist kein gelernter Koch, hat aber schon als Kind seiner Mutter in der Küche über die Schulter geschaut und eigene Versuche unternommen. Seitdem stand für ihn fest, dass er in der Gastronomie arbeiten will. In seiner Schulzeit arbeitete er, so oft er konnte, bei einem Meisterkoch in der Nähe und schaute sich dort vieles ab. Sein Ehrgeiz ist es, Gutes zu lernen und wo möglich, noch besser zu machen, sagt er. So wandelt er viele Rezepte ab und kreiert seine ganz eigenen.

Das hält er auch im Mido's so. Die Gerichte sind ein Mix aus American System und libanesischer Küche. Sie heißen Fajita, Fransisco oder Chicken Sub und schmecken alle unterschiedlich. Auch ein Burger und ein Hot-Dog gehören zur Auswahl. Dazu gibt es Pommes, einige vegane und vegetarische Gerichte sowie Salate. Vieles ist so nur im Mido's zu kriegen. Dazu gehört die besondere Panade für die Hähnchenschnitzel genauso wie die verschiedenen Saucen für die Pommes, die er selbst herstellt. Damit alles so schmeckt, wie er sich das vorstellt, kauft er etliche Zutaten im Ausland, denn nicht alles gibt es in Deutschland in der von ihm gewünschten Qualität. Die ist ihm genauso wichtig wie seine persönliche Handschrift beim Geschmack.

Das zeigt auch der Name des Restaurants. Mido ist im Libanon nämlich ein Spitzname. So wie bei uns aus einem Matthias ein Matze wird, wird im Libanesischen aus einem Ahmad oder Mohamad eben ein Mido. Das passe gut zu seinem Konzept, sagt der Inhaber.

Ab Sonnabend können die Zittauer bei ihm bestellen und herausfinden, welches der Gerichte ihr ganz persönlicher Favorit ist. Das Mido's befindet sich in den Räumen der ehemaligen "Erbse", ist aber komplett neu gestaltet und auf das neue Konzept zugeschnitten. Es ist täglich bis 22 Uhr geöffnet. Gemeinsam mit ihm arbeiten seine Frau und ein Angestellter für das Wohl der Gäste. Zusätzlich bietet er von 17 bis 21 Uhr einen Lieferdienst für Zittau und die Umgebung an. Eine Website geht in der nächsten Woche online.

• Öffnungszeiten Mido's: Montag – Donnerstag + Sonnabend 11 – 22 Uhr, Freitag 16 – 22 Uhr, Sonntag 17 – 22 Uhr