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Großeinsatz nach Hilferufen im Zittauer Gebirge

Sieben Stunden haben Kameraden der Bergwacht und der Rettungshundestaffel sowie Polizisten in Oybin nach einem Verletzten gesucht.

Von Jana Ulbrich
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Suche nach einem Menschen, der um Hilfe gerufen hatte.
Suche nach einem Menschen, der um Hilfe gerufen hatte. © Foto: Bergwacht Zittauer Gebirge

Es sind durchdringende Hilferufe, die Mitarbeiter des Hotels "Haus Hubertus" in Oybin am Dienstag um die Mittagszeit hören. Das Hotel liegt am Hubertusweg mitten im Wald. Und von irgendwo aus diesem Wald müssen die Rufe kommen. "Wir sind gleich losgelaufen und haben uns auf die Suche gemacht", erzählt Hotelchef Hans-Jürgen Goth. "Aber wir konnten niemanden finden." Die Gegend um die sogenannten "Dachslöcher" ist weitläufig und stellenweise schwer zu durchdringen. Als die Hilferufe nach einer Weile plötzlich verstummen, wählt der Hotelchef die 112.

Bei der Suche nach einem möglicherweise Verletzten im Zittauer Gebirge kamen am Dienstag auch Rettungshunde zum Einsatz.
Bei der Suche nach einem möglicherweise Verletzten im Zittauer Gebirge kamen am Dienstag auch Rettungshunde zum Einsatz. © Foto: Bergwacht Zittauer Gebirge

Die Rettungsleitstelle alarmiert zuerst die ehrenamtlichen Mitglieder der Bergwacht Zittauer Gebirge. "Wir haben das gesamte Gelände abgesucht - mit allen freiwilligen Kräften, die da sein konnten", schildert Bergwacht-Bereichsleiter Björn Pommerenck. Der 26-Jährige, hauptberuflich Notfallsanitäter beim Zittauer DRK-Rettungsdienst ist erst seit Kurzem offiziell der Chef der DRK-Bergretter aus dem Zittauer Gebirge. Die Kameraden der Bergwacht suchen aber ebenfalls lange erfolglos.

"Wir haben dann entschieden, auch noch die Polizei zu informieren", schildert Pommerenck weiter. Die Polizisten rücken zuerst mit zwei Fährtenhunden an, kurz darauf mit einem Großaufgebot an Suchkräften und einem Hubschrauber. Eine koordinierte Flächensuche beginnt. Auch die Rettungshundestaffel des DRK kommt mit elf Hunden zum Einsatz.

Mehr als sieben Stunden suchen die Helfer nach dem Menschen, der so vehement um Hilfe gerufen hatte. Am Abend schließlich können sie aufatmen und die Suche abbrechen: Ein 72-jähriger Mann taucht am Ereignisort auf: "Der Senior erklärt, dass er nach Hilfe gerufen habe, nachdem er auf nassem Laub ausgerutscht und einen kleinen Hang hinuntergerutscht sei", schildert Polizeisprecher Sebastian Ulbrich. Dabei habe der Mann die Orientierung verloren. Er stammt aus Bergen auf der Insel Rügen und war in Oybin zu Besuch. Er erlitt bei dem Sturz leichte Verletzungen, fand am Nachmittag aber allein den Weg zurück zu seiner Unterkunft. Erst als in ganz Oybin die Aufregung um die groß angelegte Suchaktion die Runde gemacht hatte, habe er gemerkt, dass es um ihn geht - und sich bei den Helfern gemeldet.