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Ostritz: Kommt jetzt der Platten-Abriss am Nordring?

Eigentlich sollte schon 2018 abgerissen werden. Jetzt tauchte die Frage wie es weitergeht bei der Haushaltsdiskussion erneut auf.

Von Anja Beutler
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Den Block im Vordergrund - Nordring 15 bis 17 - haben die Bewohner bereits 2017 geräumt.
Den Block im Vordergrund - Nordring 15 bis 17 - haben die Bewohner bereits 2017 geräumt. © SZ/Anja Beutler

In Ostritz wird aktuell mit besonders spitzem Bleistift gerechnet - Haushalt 2024 und Haushaltsstrukturkonzept sind für die Stadt eine echte Herausforderung, denn die liquiden Mittel der Stadt werden absehbar nicht mehr reichen, um nötige Aufgaben zu erfüllen. Der Freistaat führt seit Jahren die Stadt in seinem Finanz-Frühwarnsystem unter der schlechtesten Kategorie mit dem Titel "instabile Haushaltslage". Kein Wunder, dass Stadträte bei der Haushaltsplanung besonders achtsam sind und beim Posten "Abriss Nordring 15 bis 20", hinterlegt mit einer niedrigen sechsstelligen Summe, nachfragten, ob es hier etwas Neues gebe.

Denn neu sind Planungen zum Abriss der beiden Plattenbauten parallel zur B99 an sich nicht. Sie sind Teil des geltenden Stadtentwicklungskonzeptes und sollten bereits 2018 teilweise ausgeführt sein: Der erste der beiden Blöcke mit den Eingängen 15 bis 17 war damals zum Abriss vorgesehen. 2017 mussten die Mieter bereits umziehen, seither sind die drei Eingänge leer. Doch dann kam nach der Ausschreibung für die Arbeiten die Ernüchterung: Das Geld und vor allem die zugesagte Förderung reicht nicht aus. "Es war damals ein Festbetrag pro Quadratmeter zugesagt, der zu gering war", erinnert sich Marion Prange, die Geschäftsführerin der Bauen und Wohnen GmbH Ostritz, die damals Bürgermeisterin der Stadt war. Sich zu verschulden, kam für das städtische Wohnungsunternehmen aber nicht infrage, zumal nach wie vor Altlasten drücken.

Auch wenn der Plan erst einmal verschoben worden ist - die Gelder, die für das Vorhaben beschlossen sind, werden nach wie vor in den Haushaltsjahren weiter mitgenommen. Damit wäre der kommunale Eigenanteil abrufbar, sobald sich ein auskömmliches Förderprogramm auftut. "Aktuell haben wir noch nichts Passendes", sagt Marion Prange auf Nachfrage. Das sei aber kein generelles Problem: Der leer gezogene Block verursache keine weiteren Kosten und die drei Eingänge des folgenden Blocks, der ebenso auf der Abrissliste steht, sind derzeit gut belegt: Nur sechs von 28 Wohnungen stehen momentan leer, einige der belegten Wohnungen bietet das städtische Wohnungsunternehmen als Gästeunterkünfte an. "Sie sind sehr gut gebucht", betont Prange.