Auf dem Zittauer Marktplatz haben am Donnerstag 2.262 Paar Schuhe gestanden. Sie sollen symbolisch aufzeigen, dass Tausende Menschen an Europas Grenzen ums Leben kommen. Dahinter verbirgt sich die Kunstaktion "2262 Europa im Krieg" des Vereins "Augen auf", der für mehr Toleranz und Zivilcourage eintritt, das Miteinander fördern und Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammenbringen will.
Jedes Paar steht nach Aussage des Vereins für ein Menschenleben, was auf der Flucht im Mittelmeer, ein tragisches Ende gefunden hat, für noch mehr Schicksale, die nicht offiziell registriert und benannt sind. Diese seien zudem eine Anklage gegen Arroganz und Härte eines unmenschlichen Europas und seiner verantwortlichen Vertreter. "Wir weisen damit auch darauf hin, dass es immer mehr Repression gegen Seenotrettungsakteure gibt und aktive Menschlichkeit in Europa kriminalisiert wird."
Die Installation wird inhaltlich begleitet, Mitglieder der Dresdner Seenotrettungsaktion "Mission Lifeline" sind vor Ort. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) starben 2018 insgesamt 2.262 Menschen bei einem Fluchtversuch übers Mittelmeer. "Menschen auf dem Mittelmeer sterben zu lassen, um die Abschottung Europas weiter voranzubringen und politische Machtkämpfe auszutragen, ist unerträglich und spricht gegen jegliche Humanität", so der Verein. Das Projekt wird durch Bund, Freistaat und Landkreis gefördert. (SZ)