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Wieder Leben am Eibauer Blumenhäusel - dank einer neuen Initiative

Ende Februar hatte der Familienbetrieb mit Blumenladen und Bio-Markt an der B 96 geschlossen. Jetzt soll das Areal neu belebt werden. Was und wer hinter der Idee steckt.

Von Elisa Schulz
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Im ehemaligen Blumenhäusel in Eibau gibt es am Freitag einen Regio-Markt. Eine neu gegründete Initiative startet die Aktion.
Im ehemaligen Blumenhäusel in Eibau gibt es am Freitag einen Regio-Markt. Eine neu gegründete Initiative startet die Aktion. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Im Internet steht "vorübergehend geschlossen" und dabei ist "vorübergehend" das entscheidende Wort. Seit dem 1. März haben das Blumenhäusel in Eibau und "Bio am Kottmar" geschlossen - nach 73 Jahren, die es den Familienbetrieb gab. Etliche Stammkunden schätzten das Konzept mit der Bio-Ware, das die Familien-Gärtnerei seit über zehn Jahren anbot. Ihre Kaufkraft reichte jedoch nicht, um das Geschäft aufrecht zu erhalten, wie Inhaberin Carola Zinner berichtete. Einige ehemalige Stammkunden aber wollten das Aus nicht einfach so hinnehmen. Jetzt hat sich eine Gruppe von Kunden zusammengetan, sie wollen, dass das Blumenhäusel-Areal weiter belebt wird. An diesem Freitag, dem 26. April, starten sie ihren ersten Regio-Markt auf dem Gelände des ehemaligen Blumenhäusels.

Als Initiative "Naturmarktfreunde Kottmar" haben sich die ehemaligen Kunden zusammengefunden. "Das erste Mal haben wir uns kurz vor Ostern getroffen", erzählt Mit-Initiatorin Kati Markert. "Dann ging alles sehr schnell". Die 44-jährige Neugersdorferin ist selbst regelmäßig in den Eibauer Bio-Markt einkaufen gegangen.

Insgesamt sind jetzt 17 Mitglieder bei den "Naturmarktfreunden Kottmar". Die meisten sind wie Kati Markert ehemalige Kunden des Bio-Ladens, aber auch die ehemalige Inhaberin Carola Zinner bringt sich mit ein. "Alle helfen unterschiedlich stark mit. Es wird geplant und organisiert, aber auch geräumt und schon für Freitag vorbereitet", sagt Markert, "Alle bringen ein großes Interesse an Bio-Lebensmitteln mit."

Die Bio-Lebensmittel sollen aber bei dem Markt am Freitag gar nicht im Vordergrund stehen: "Beim Regio-Markt stehen die Erzeuger im Mittelpunkt", sagt die 44-Jährige. Die Initiative möchte Kunden die Möglichkeit geben, regional und persönlich einzukaufen - ohne lange Anfahrtswege. Die Erzeuger sollen wieder mehr mit den Kunden ins Gespräch kommen können. "Normalerweise fahren sie auf Märkte nach Bautzen, Görlitz oder Dresden, kommen aber von hier", sagt Markert. "Es ist schade, dass man sich kaum kennt."

Auf regionale Erzeuger aufmerksam machen

In letzter Zeit mussten immer wieder Bio- oder kleine Dorfläden in der Region schließen. Während Corona war die Nachfrage zwar da, ging dann aber wieder zurück. "Vielen ist das zu teuer. Die Läden kämpfen", sagt Kati Markert. Durch die Schließung von "Bio am Kottmar" im ehemaligen Blumenhäusel bricht jetzt etwas weg - vor allem für die regionalen Erzeuger, die hierher lieferten.

Deswegen soll der Regio-Markt der freiwilligen Initiative der "Naturmarktfreunde Kottmar" jetzt eine kleine Abhilfe schaffen. Einige der Erzeuger waren zunächst skeptisch über das Angebot hier einen Stand zu übernehmen. Um dem entgegenzuwirken, soll es zunächst nur einen Stand pro Produkt auf dem Regio Markt geben. "Es soll keine Konkurrenz entstehen", erklärt Markert. Es gehe um das Miteinander und darum, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. "Die meisten Erzeuger kommen auch über Kontakte unserer Naturmarktfreunde oder des alten Bio-Ladens", sagt sie. "Wir wollen uns vernetzen und auf die Erzeuger aus der Region aufmerksam machen und dabei keine Konkurrenz zu den Bio-Läden der Region bilden", betont sie.

Erwartet werden Hersteller mit Gemüse aus Vierkirchen, Wurst aus Diehmen, Brot aus Görlitz, Käse aus Pommritz sowie Säfte und Leinöl aus Oderwitz. Der Markt soll den Wocheneinkauf abdecken können. Außerdem gibt es Stände mit Seife, Alpakawolle und Textilkunst. Livemusik, Eis und ein Kaffee- und Kuchenangebot sollen die Marktatmosphäre unterstreichen. Auch André Meyer von der Eibauer Beckenbergbaude ist dabei und kocht vor Ort in seiner "Flying Kitchen".

Wenn der erste Regio-Markt in Eibau gut läuft, soll es monatlich einen solchen Markt geben. "Dann freuen wir uns auch, wenn er weiter wächst und wir mehr anbieten können", sagt Markert. (mit SZ/rok)

Der Regio-Markt in Eibau findet am Freitag, dem 26. April von 13 bis 18 Uhr im und vor dem ehemaligen Blumenhäusel an der Hauptstraße 256 statt.