Rüdiger Schaper sagt Tschüss

Thomas Lehmann ist der neue Mann im Kindererholungszentrum (Kiez) Querxenland in Seifhennersdorf. Der 34-jährige gebürtige Neugersdorfer hat keinen leichten Anfang. Nicht, weil ihm Rüdiger Schaper ein schweres Erbe mit dem Querxenland überlässt. Im Gegenteil, das Kindererholungszentrum ist in einem Top-Zustand und hat weit über die Region hinaus einen guten Ruf.
Es sind die Mitarbeiter und die Gäste, die wegen Corona fehlen und den Betrieb der Einrichtung derzeit nur theoretisch kennenlernen lassen. Seit Januar dieses Jahres ist Thomas Lehmann nun schon da. Am 1. Juli wird er den Posten des Geschäftsführers von Rüdiger Schaper übernehmen. Bis zum Jahresende arbeiten beide dennoch Hand in Hand zusammen.
"Alles was ich kann, werde ich in dieser Zeit meinem Nachfolger vermitteln", sagt Rüdiger Schaper, der mit 63 Jahren auf eigenem Wunsch in den Ruhestand geht. Als 22-Jähriger leitete er bereits das Querxenland. Nach 41 Jahren hört er auf.
Mit einem Jahr Übergangszeit wird dem neuen Chef vom Kiez die Möglichkeit geboten, die Abläufe gut kennenzulernen. Denn die sind Jahreszeiten- und ferien-bedingt sehr unterschiedlich.
"Dennoch ist das nicht so einfach, wenn die Mitarbeiter nicht da sind", gesteht Thomas Lehmann. Eigentlich ist in der ersten Märzwoche im Querxenland immer eine Mitarbeiterberatung angesetzt. Aber die musste 2021 wegen Corona ausfallen. Rüdiger Schaper hofft, dass sie möglichst schnell nachgeholt werden darf. Denn die Mitarbeiter brauchen eine Motivation, dass es weitergeht. Alle 35 Mitarbeiter sind in Kurzarbeit.
Thomas Lehmann hat die vergangenen zehn Jahre im Hotel-Management in Bayern gearbeitet. Drei davon in einem großen Hotel als Geschäftsführer. "Aber ich wollte zurück in die Heimat", sagt er. Die Aufgabe im Querxenland reizt ihn. Das Kindererholungszentrum ist dem Neugersdorfer nicht fremd. 2005 hatte er hier seinen Zivildienst geleistet.
Trotz Corona wird investiert
"Es wird einen fließenden Übergang geben", sind sich Schaper und Lehmann einig. Und wenn wieder Gäste kommen können, sollen sie merken, dass hier trotz Corona etwas passiert ist. Seit dem vergangenen Jahr laufen bereits die Sanierungsarbeiten im Freizeitzentrum. Das Gebäude wird innen saniert, erhält einen Anbau und einen zweiten Rettungsweg.
400.000 Euro werden in diesem Jahr in das Querxenland investiert. 240.000 Euro davon sind Fördermittel. Das Geld soll vor allem in den Outdoor-Bereich fließen. Geplant sind unter anderem Arbeiten am Spielplatz, neue Sitzgruppen und ein Pavillon.
Die beiden Chefs hoffen, dass nicht erst zu den Sommerferien wieder Familien und Schulklassen hier Übernachten und die Angebote der Einrichtung nutzen können. Statt mindestens 50.000 Übernachtungen, wie sonst üblich, sind es 2020 wegen Corona nur 20.000 gewesen. "Wir hätten 25.000 erreicht, wenn wir im November und Dezember nicht hätten schließen müssen", schildert Rüdiger Schaper. Wobei 66 Prozent der Übernachtungen im Vorjahr in den Sommerferien gebucht wurden. "Da konnten wir uns zum Glück ein kleines Polster schaffen", sagt er.
Ganz ohne Übernachtungsgäste ist das Querxenland aber auch jetzt nicht. Vorübergehend sind hier wegen der Grenzsicherung Bundespolizisten untergebracht. Außerdem hat eine Seifhennersdorfer Firma für drei tschechische Mitarbeiter Zimmer gebucht. Aber die Buchungen von Familien, Schulklassen oder für Schulungen fehlen eben. Und in der Kita gibt es nur eine Notbetreuung.
Obwohl Rüdiger Schaper in diesem Jahr in den Ruhestand geht, bleibt er dem Querxenland weiterhin erhalten. So ganz ohne seinem Kiez kann er nicht leben. Ehrenamtlich arbeitet er weiterhin in den Vorständen des Querxenland-Vereins, des Landesverbandes und beim Seifhennersdorfer Sportverein mit.
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