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Vimtec produziert schon Militärtechnik in Zittau

Das Hainewalder Unternehmen ist umgezogen, hat Mitarbeiter eingestellt und erwartet einen Auftrag für den nächsten G 7-Gipfel.

Von Holger Gutte
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Service-Techniker André Margraf baut schon mobile Videoüberwachungsteile für Baustellen am neuen Produktionsstandort von Vimtec in Zittau.
Service-Techniker André Margraf baut schon mobile Videoüberwachungsteile für Baustellen am neuen Produktionsstandort von Vimtec in Zittau. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Vimtec hat sich erweitert, wesentlich erweitert. Seit Januar ist das Hainewalde Unternehmen mit seinem Produktionsstandort in Zittau zu Hause. Hier im Gewerbegebiet an der Hörnitzer Straße 1 im Ortsteil Pethau hat Vimtec das Gebäude der ehemaligen "Dirk's Garage" energetisch saniert.

Im Erdgeschoss wird bereits produziert. Die Raumaufteilung ist verändert worden. Auch die Sanitär- und Umkleideräume für die Mitarbeiter, das Lager und die Warenannahme wurden hier eingerichtet. "Das Obergeschoss bauen wir noch in diesem Jahr noch aus. Dort soll die komplette Entwicklungsabteilung einziehen. Bis dahin bleibt sie in Hainewalde", sagt Geschäftsführer Silvio Leschke.

Vimtec-Geschäftsführer Silvio Leschke (rechts) und sein Zittauer Niederlassungsleiter Randy Roth im neuen Produktionsstandort im Gewerbegebiet Zittau/Pethau.
Vimtec-Geschäftsführer Silvio Leschke (rechts) und sein Zittauer Niederlassungsleiter Randy Roth im neuen Produktionsstandort im Gewerbegebiet Zittau/Pethau. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Die Mitarbeiterzahl von Vimtec hat sich bereits von sechs auf zehn erhöht. Etwa 20 werden es sein, wenn der Ausbau des Firmenstandortes in Zittau abgeschlossen ist. "Das Schöne daran ist auch, unter unseren Mitarbeitern sind mittlerweile vier Heimkehrer, die aus den alten Bundesländern wieder in die Heimat zurückgekommen sind", erzählt er.

Vimtec will nun neben dem bestehenden Zweigeschosser zusätzlich eine neue Produktionshalle bauen. "Der Bauantrag dafür ist bei der Stadt Zittau bereits eingereicht. "Wir hoffen, dass wir dieses Jahr im Mai mit dem Bau loslegen können", sagt Silvio Leschke.

Im Hallenneubau erfolgt dann die Produktion und vor allem die Endmontage für alle Firmenbereiche von Vimtec. Und das sind mittlerweile drei Sparten. Zu der bisherigen mobilen Sicherheitstechnik sind spezielle Video-Überwachungsanlagen zur Absicherung von Baustellen und ganz neu ebenso Anlagen für die Wehrtechnik hinzugekommen. Vimtec baut nun auch Trägersysteme zur Abwehr von unbemannten Fluggeräten, die beim Militär zum Bekämpfen und Überwachen von Drohnen eingesetzt werden.

"Unsere Auftragslage ist auch während der Corona-Zeit gut", berichtet der Geschäftsführer. Deswegen wird dringend eine größere Produktionsfläche gebraucht. Bisher standen dafür in einem angemieteten Gebäude in der Talstraße in Hainewalde gerade einmal 300 Quadratmeter zur Verfügung. Der Zweigeschosser am neuen Standort bietet etwa 1.000 Quadratmeter - allerdings abzüglich der Büros und Sanitärräume. Mit dem Hallenneubau kommen noch einmal 600 Quadratmeter reine Produktionsfläche hinzu. Der Geschäftsführer hofft, schon im Frühjahr 2023 im Neubau produziert werden kann.

Die Stirnseite des Vimtec-Gebäudes im Gewerbegebiet Zittau/Pethau ist an der B96 schon im neuen Firmenoutfit gestaltet.
Die Stirnseite des Vimtec-Gebäudes im Gewerbegebiet Zittau/Pethau ist an der B96 schon im neuen Firmenoutfit gestaltet. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Über eine Million Euro investiert Vimtec in den Zittauer Standort. Im Zuge des Hallenneubaus erhält zudem das bestehende Gebäude neue Fenster und eine energetisch sanierte Fassade. Die Stirnseite des Zweigeschossers an der B96 ist bereits im neuen Firmenoutfit gestaltet. Zum Ausliefern der Sicherheitstechnik an die Kunden will sich das Unternehmen nun einen eigenen Lkw anschaffen. Allerdings ist der erst im November lieferbar.

Silvio Leschke geht davon aus, dass Vimtec auch für den G7-Gipfel, der in diesem Jahr im Juni in Bayern stattfindet, wieder die großen mobilen Bewachungseinheiten liefern kann. Die Hightech-Produkte aus Hainewalde hatten sich schon 2017 beim noch größeren G20-Gipfel in Hamburg bewährt. Vimtecs Produkte haben mittlerweile bundesweit das Interesse von Polizei und Sicherheitsfirmen geweckt.

"Unser Verwaltungssitz bleibt aber in Hainewalde. Auch der Firmensitz von Gemtec", betont Silvio Leschke, deren Geschäftsführer er ebenso ist. Gemtec steht unter anderem für Gefahrenmelde- und Informationstechnik. Hier hat sich mittlerweile die Anzahl der Beschäftigten von 60 auf 65 erhöht.