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Wolf auch im Zittauer Gebirge gesichtet

Mitte Januar tappte ein Wolf in eine Fotofalle in der Nähe der Oderwitzer Birkmühle. Das ist nicht der einzige Wolfs-Nachweis in letzter Zeit.

Von Jana Ulbrich
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Am 12. Januar, 22.30 Uhr, hat eine Wildkamera im Königsholz bei Oderwitz diesen Wolf abgelichtet.
Am 12. Januar, 22.30 Uhr, hat eine Wildkamera im Königsholz bei Oderwitz diesen Wolf abgelichtet. © Detlef Eckert

Oderwitz. Es ist der 12. Januar 2022, um 22.30 Uhr, als eine Wildkamera im Königsholz bei Oderwitz einen Wolf ablichtet, der in der Nähe der Birkmühle aus dem Wald hinaus aufs Feld läuft. Auf dem Foto ist das Tier in der Dunkelheit schwer zu erkennen. Bei der sächsischen Fachstelle Wolf kann man aus der Aufnahme deshalb auch nichts Genaueres ablesen. Allerdings ist diese Wolfssichtung nicht die einzige, die der Fachstelle in letzter Zeit aus dem Raum Löbau-Zittau gemeldet worden ist.

Ob es sich bei dem Wolf auf dem Foto der Wildkamera um ein Mitglied des seit 2018 hier ansässigen Großhennersdorfer Rudels handelt oder um ein durchziehendes oder zugewandertes Tier, lässt sich nicht feststellen, sagt die Sprecherin des Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Karin Bernhardt. Im aktuellen Monitoringjahr 2021/2022, das vom 1. Mai 2021 bis zum 30. April 2022 läuft, konnten in dem Rudel bisher erstmals noch keine neuen Welpen nachgewiesen werden.

Auch im Zittauer Gebirge habe es im aktuellen Monitoringjahr einen Hinweis auf einen Wolf gegeben. Laut Fachstelle handelt es sich um ein Fotofallenbild aus der Nähe von Waltersdorf. Im Vorjahr sind der Fachstelle insgesamt fünf eindeutige Wolfs-Sichtungen im Königsholz und im Zittauer Gebirge gemeldet worden, außerdem liegen drei Fotofallenaufnahmen aus dem Raum Bertsdorf und Waltersdorf vor. Es handelt sich hier wahrscheinlich um Wölfe des grenzübergreifenden Rudels Lausitzer Bergland, das auf tschechischer Seite des Zittauer Gebirges heimisch ist.

Im November 2021 sind auf der S128 und der B178 am Königsholz nördlich von Oderwitz zwei weibliche Wölfe überfahren worden. Laut Fachstelle handelte sich um einen Welpen und einen Altwolf. "Es ist bislang nicht klar, ob es sich um Wölfe des Großhennersdorfer Rudels handelt", sagt Karin Bernhardt. Um das herauszufinden, werden die Kadaver untersucht. Die Ergebnisse der Genetik-Untersuchung stehen aber noch aus.