SZ + Zittau
Merken

Die Jonsdorfer Eishockey-Panther sind auferstanden

Auch wenn die Black Panther zwei Kreisderbys verloren haben: 450 Heimzuschauer und einige Dinge mehr beweisen, dass Eishockey im Zittauer Gebirge lebt.

Von Frank Thümmler
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Es sind wieder erstaunlich viele Panther, die da stehen. Nach den Zweifeln zu Saisonbeginn, ob Jonsdorf überhaupt eine Mannschaft stellen und die Saison wegen der Eishalle zu Ende gespielt werden kann, geht es wieder aufwärts.
Es sind wieder erstaunlich viele Panther, die da stehen. Nach den Zweifeln zu Saisonbeginn, ob Jonsdorf überhaupt eine Mannschaft stellen und die Saison wegen der Eishalle zu Ende gespielt werden kann, geht es wieder aufwärts. © Reik Tietze

Das Wichtigste: Der Puck rutscht noch in Jonsdorf – und die Fans wollen das sehen. Rund 450 Zuschauer kamen am Tag vor Silvester, um sich das Landesliga-Spiel der Black Panther gegen die Bombers aus Bad Muskau anzuschauen. Dass es für die Jonsdorfer beim bislang einzigen Saisonsieg (Mitte November gegen Leipzig) blieb und die Gäste mit einem 5:3-Sieg nach Hause fuhren, tat der guten Stimmung kaum Abbruch. Die Gäste waren nach einem ungefährdeten 8:3 über die Panther kurz vor Weihnachten als klarer Favorit angereist, diesmal aber hielten die Gastgeber viel besser dagegen. Zwar gerieten sie früh mit 0:2 in Rückstand (das 0:1 fiel durch den 47-jährigen Ex-DEL-Spieler Stefan Mann), aber die Panther glichen noch im ersten Drittel aus und hielten das Spiel im Mittelabschnitt völlig offen. „Ärgerlich war dann das 2:3 kurz vor Ende des Drittels“, sagt Frank Krause, viele Jahre Vereinsvorsitzender. Seine Jonsdorfer hielten das Spiel danach zwar offen, aber es reichte gegen die starken Gäste nicht für einen Punktgewinn. Nach dem Abgang von Michal Pesek fehlt den Jonsdorfern vor allem ein Goalgetter.

So richtig traurig darüber war danach in Jonsdorf niemand. Denn dieses Spiel gegen Bad Muskau hätte leicht das allerletzte der Panther sein können. Bis vor Kurzem stand ja infrage, ob das Eis zum Jahresende abgetaut werden muss. Inzwischen ist die Saison gesichert, und auch an einer langfristigen Perspektive für die Jonsdorfer Eishalle wird gearbeitet. Und nicht nur das: Das Team der Jonsdorfer Panther hat sich auch ein wenig erholt, nachdem der Kader zu Saisonbeginn noch (zu) dünn aussah. „Wir konnten einige ältere Spieler überzeugen, doch noch einmal anzufangen, und wir haben Hilfe aus Niesky bekommen mit jungen Spielern“, sagt Frank Krause. Die Jonsdorfer konnten so mit reichlich drei kompletten Reihen auflaufen. Nachdem es also im September so ausgesehen hatte, als sei das Jonsdorfer Eishockey ein Auslaufmodell, haben jetzt alle Beteiligten wieder Hoffnung geschöpft, auch wenn es in dieser Saison mit einer Play-off-Teilnahme wohl eher nichts wird.

Ein Grund für diesen Optimismus ist auch der Nachwuchs, der trotz der Ungewissheit und den schwierigen Rahmenbedingungen wieder am Wachsen ist. „Unsere Nachwuchsspieler spielen jetzt in vier Mannschaften, in der nächsten Saison hoffen wir, auf sechs aufstocken zu können“, erklärt Krause. Die Spielgemeinschaften mit Niesky helfen ungemein. In der Altersklasse U15 spielen zudem Berliner Jungs (vom OSC Berlin) mit. Im Januar spielt diese Mannschaft mehrfach in der Jonsdorfer Eisarena. Zuschauer können sich davon überzeugen, dass da neue Spieler für das Panther-Team heranwachsen. „Wir sind froh, dass die Mannschaft so gut zusammengeblieben ist, die Sponsoren so gut zu uns halten und wir wieder etwas optimistischer in die Zukunft schauen können. Dass für uns in dieser Saison die Play-offs in weite Ferne gerückt sind, damit müssen wir aber leben“, sagt Frank Krause, der vor wenigen Tagen seinen 75. Geburtstag feierte und sich angesichts dieser Zahl vom Vereinsvorsitz zurückzog. Mitarbeiten bei den Panthern will er aber weiterhin.