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SZ-Stiftung Lichtblick gibt Not-Geld für Geflüchtete

Freiwillige Helfer kümmern sich in Zittau und Umgebung um mehr als 300 Menschen aus der Ukraine. Viele von ihnen sind noch nicht registriert - und haben kein Geld.

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Im Christlichen Gemeindezentrum Elim in Zittau werden ankommende Flüchtlinge aus der Ukraine erst einmal verpflegt - hier nach einer nächtlichen Fahrt in einem Bus des Eibauer Reise-Unternehmens Komm-mit-Reisen.
Im Christlichen Gemeindezentrum Elim in Zittau werden ankommende Flüchtlinge aus der Ukraine erst einmal verpflegt - hier nach einer nächtlichen Fahrt in einem Bus des Eibauer Reise-Unternehmens Komm-mit-Reisen. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Ilka Kerber, die Chefin des VbFF Ostsachsen in Zittau, hat sich im März keinen Rat mehr gewusst: "Es kamen immer mehr Menschen aus der Ukraine in Zittau an", erzählt sie. "Und fast alle standen ohne einen Cent da." Die ukrainische Währung ist international nicht anerkannt. Ihr eigenes Geld nützt den Geflüchteten in Deutschland nichts. "Aber die Menschen müssen sich ja wenigstens etwas zu essen kaufen können, Hygieneartikel, wenigstens das Nötigste zum Leben."

Dass das so ein Problem wird, sagt Ilka Kerber, das habe sie nie gedacht. "Ich war da wohl illusorisch", erzählt sie. "Ich dachte, die Leute kommen hier an, werden auf Corona getestet und auch gleich offiziell registriert. Und dann bekommen sie gleich Geld für die ersten Tage. Per Gesetz stehen einem Geflüchteten ja 14,60 Euro pro Tag zu." Aber so, wie sich Ilka Kerber das vorgestellt hatte, läuft es nicht im Landkreis Görlitz.

Viele der inzwischen mehr als 300 Kriegsflüchtlinge, um die sich freiwillige Helfer wie Ilka Kerber und ihr Verein kümmern, sind immer noch vollkommen mittellos. In Zittau ist deshalb die Stiftung Lichtblick, eine Initiative der Sächsischen Zeitung, eingesprungen. Als sich Ilka Kerber keinen Rat mehr wusste, hat sie die Stiftung um eine finanzielle Nothilfe gebeten. Das Geld kam prompt - schnell und unkompliziert. Beim VbFF wurde es an die Flüchtlingsfamilien verteilt - je nach Bedarf zwischen 75 und 150 Euro für das Allernotwendigste. Auch die Gastfamilien, die Geflüchtete bei sich aufgenommen haben, bekamen eine kleine Spende.

Weil das Geld für mehr als 300 Menschen schnell ausgegeben ist, hat Ilka Kerber bereit zwei weitere Anträge auf Nothilfe bei der Stiftung gestellt. Auch die wurden schnell bewilligt: Insgesamt 35.000 Euro konnten so verteilt werden. "Wenn wir die Stiftung nicht gehabt hätten, wir hätten nicht gewusst, was wir machen sollen", sagt Ilka Kerber. "Wir - und vor allem die Geflüchteten - sind für diese Hilfe sehr, sehr dankbar." (SZ/ju)