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Betriebsenteignung durch die Hintertür

Alle halbstaatlichen und privaten Firmen wurden 1972 volkseigene Betriebe. Im Kreis Zittau waren 134 Firmen betroffen, in Neugersdorf 20 Bekleidungshersteller.

Von Bernd Dreßler & Dietmar Rößler
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Das historische Bild zeigt, dass die Firma Könitzer
ein Unternehmen mit langer Tradition war, ehe es 1972 volkseigener Betrieb wurde. Heute entwickelt sich auf dem Gelände der Campus der Hochschule.
Das historische Bild zeigt, dass die Firma Könitzer ein Unternehmen mit langer Tradition war, ehe es 1972 volkseigener Betrieb wurde. Heute entwickelt sich auf dem Gelände der Campus der Hochschule. © SZ-Repro

In der DDR war der Beginn der Ära Honecker mit einem gravierenden Eingriff in die Struktur der Wirtschaft verbunden. Ein Ministerratsbeschluss vom 16. Februar 1972 legte „Regelungen für Betriebe mit staatlicher Beteiligung und Stellung und Aufgaben des Gesellschafters bei der schrittweisen Übernahme der Betriebe in Volkseigentum“ fest. Alle Betriebe mit mindestens zehn Mitarbeitern wurden „in Volkseigentum“ überführt. Das geschah formal durch Aufkauf der Anteile der privaten Eigentümer, wobei die gezahlten Summen allerdings oft nur symbolisch waren.

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