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Wo die öffentliche Hand in Zittau bauen und abreißen will

Fast 60 Projekte von der Sanierung der Kanstraßen-Halle über sechs neue E-Tankstellen bis zum Radweg nach Hartau haben sich Freistaat, Kreis, Stadt und ihre Firmen 2022 vorgenommen.

Von Thomas Mielke
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Bald gibt es das Wittgendorfer Bad, das Ortsbürgermeister Rico Ohmann zeigt, nicht mehr. Es wird in den nächsten Monaten abgerissen.
Bald gibt es das Wittgendorfer Bad, das Ortsbürgermeister Rico Ohmann zeigt, nicht mehr. Es wird in den nächsten Monaten abgerissen. © Matthias Weber (Archiv)

Noch ist es Winter, aber die Konturen des Bau-Jahres in Zittau zeichnen sich bereits ab. Bei der Vergabekonferenz, die die Stadt und die Handwerkskammer immer im Januar organisieren, haben die Stadt, der Landkreis, Wasser- und Abwasserverbände sowie die städtischen Tochterfirmen Stadtwerke und die Wohnbaugesellschaft interessierten Baufirmen knapp 60 Projekte vorgestellt. Das sind sie:

Gebäude: Startschuss für Kantstraßen-Halle

Nach mehrfachen Verzögerungen soll es nun endlich mit der Sanierung der Sporthalle an der Kant- und Lisa-Tetzner-Straße losgehen. Ab Juni sind Rohbau-Arbeiten und der Start für viele Gewerke vorgesehen. Die Halle war ursprünglich schon mal zum Abriss vorgesehen, wird aber nun für viele weitere Jahre ertüchtigt. Damit will die Stadt dafür sorgen, dass die Hallen-Kapazität erhalten bleibt. Die Halle wird auf einen Stand gebracht, der erstklassige Bedingungen für den Schul- und Vereinssport und sogar internationale Wettkämpfe erfüllt. Die Kosten belaufen sich auf deutlich mehr als zwei Millionen Euro. Den Großteil zahlt der Bund. Die Sanierung soll Ende 2023 abgeschlossen sein.

Weitere Projekte:

  • Kita Schwalbennest Dittelsdorf: Dach und Fassade sollen von Mai bis zum Jahresende für 200.000 Euro auf Vordermann gebracht werden.
  • Schule an der Weinau: Die Sanierung geht weiter. Zwischen August und Ende des Jahres soll für 200.000 Euro ein Lichtgraben gebuddelt und gebaut werden.
  • Verlängerte Eisenbahnstraße 77-79: Die Wohnbaugesellschaft saniert den Wohnblock zum Teil und baut Balkone an. Die Arbeiten sind für den Zeitraum Mai bis September geplant und mit 680.000 Euro veranschlagt.
  • Betriebsgelände Stadtwerke: An ihren Immobilien Friedensstraße 17 und Weststraße 20a (ehemaliges Gaswerk) planen die Stadtwerke verschiedene Erhaltungs- und Verbesserungsmaßnahmen. Kosten: 390.000 Euro.

Wege- und Straßenbau: Böhmische Straße bekommt Pflastersteine zurück

Zuletzt ist jedes Jahr mindestens eine Innenstadt-Straße saniert worden. Nach der Amalienstraße 2020 und der Inneren Weberstraße 2020 und 2021 folgt nun die Böhmische Straße. Ausgebaut werden sollen die Straße und die Gehwege auf einer Länge von rund 220 Metern vom Ring bis kurz unterhalb des Marktes. Die Straße bekommt ihr ursprüngliches Pflaster zurück. Ob die Arbeiten aber tatsächlich noch im Herbst 2022 oder erst im Frühjahr 2023 starten, ist laut Zittaus Bauamtschef Ralph Höhne noch nicht ganz klar.

Weitere Projekte:

  • Eckartsberger Straße: Die Eckartsberger Straße soll bis 2025 auf einer Länge von 600 Metern inklusive Gehwegen grundhaft ausgebaut werden. In diesem Jahr wird geplant.
  • Rathenaustraße: Die Rathenaustraße soll voraussichtlich im November und Dezember auf 175 Metern Länge eine neue Decke bekommen. Auch ein Teil des Gehwegs wird erneuert.
  • Dittelsdorf: In Dittelsdorf soll zwischen Februar und August ein Gehweg auf 75 Metern Länge, eine Stützmauer und eine Brücke erneuert werden.
  • Hartau: Die Erfüllung des uralten Wunsches der Hartauer nach einem durchgehenden Geh- und Radweg von der Lückendorfer Straße zu ihrem Heimatdorf zeichnet sich ab. In diesem Jahr soll für das 0,5 Kilometer lange Stück die beste Variante gesucht, danach geplant und bis 2024 gebaut werden.
  • Mandaubrücke Südstraße: 126 Jahre nach ihrem Bau lässt das Landesamt für Straßenbau und Verkehr die durch ihre Querung der Kleinbahn einzigartige Mandaubrücke an der Südstraße sanieren. Die Arbeiten sollen am Montag beginnen, bis November dauern und 2,5 Millionen Euro kosten. Weitere mögliche, Zittau betreffende Projekte gibt das Amt traditionell erst später im Jahr bekannt.

Leitungen: Viele Straßen werden aufgegraben

Auch 2022 werden in Zittau und den Ortsteilen wieder viele Straßen aufgegraben, um Leitungen für Gas, Strom, Telefon, Breitband, Fernwärme, Wasser oder Abwasser zu erneuern oder zu verlegen. Zum Teil passiert das parallel zu Straßenbau-Vorhaben. Vorgesehen sind Arbeiten in der Chopin-, der Rathenau-, der Beethoven-, der Korselt-, der Böhmischen, der Neuen, der Sport-, der Komtur-, der Süd-, der Pescheck-, der Gerhart-Hauptmann-, der Herwigsdorfer, der Franz-Könitzer-, der West-, der Äußeren Weber-, der Görlitzer, der Schillerstraße, Am Grünen Hang, zwischen Schlegel und Rosenthal, in Zittau-Nord, an der Lessing-, der Lisa-Tetzner-Schule und der Oberschule an der Weinau.

Weitere Projekte:

Erneuerung Regenüberlaufbauwerk: Das sogenannte RÜ 15 an der Chopinstraße soll erneuert werden.

Breitbandausbau: Bereits angelaufen ist die vom Landkreis beauftragte geförderte Erschließung von 122 unterversorgten Haushalten in Schlegel und von 16 in Dittelsdorf. Zudem werden die Weinau-Schulen besser versorgt.

Rückbau: In Zittau-Ost beginnen die Stadtwerke, nicht mehr benötigte Leitungen zurückzubauen.

Ladesäulen: Sechs neue Standorte

Die Stadtwerke treiben den Ausbau der Infrastruktur für die E-Mobilität voran. 2022 sollen die Tankstellen für E-Autos Nummer 4 bis 9 errichtet werden. Vorgesehen sind die Standorte

  • Südstraße
  • Mandau-Höfe
  • Parkhaus Stadtbad
  • Untere Neustadt
  • Äußere Weberstraße
  • Rathausplatz

Weiteres: Bushaltestellen werden barrierefrei

Bushaltestellen: Der Stadtrat hatte bereits im Dezember beschlossen, sechs weitere Bushaltestellen für reichlich 700.000 Euro barrierefrei ausbauen zu lassen. Die ersten vier sollen zwischen August und November umgestaltet werden. Für weitere beginnt die Planung.

Weitere Projekte:

Straßenbeleuchtung: In Hirschfelde sollen bis 2023 Lampen auf die moderne und energiesparende LED-Technik umgestellt werden. Die Stadt rechnet mit Kosten in Höhe von 200.000 Euro.

Rückbau ehemaliges Bad Wittgendorf: Für rund 70.000 Euro soll zwischen Februar und April das große und das Tretbecken abgerissen werden.

Schaltstelle: Für 580.000 Euro wollen die Stadtwerke ihre Schaltstelle an der Hochwaldstraße 18 erneuern.

Hinweis: In einer früheren Version haben wir geschrieben, dass die Veranstaltung von der IHK mit organisiert wird. Richtig ist HWK. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.