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Zu viel Schnee: Lawinengefahr im Riesengebirge

Viele touristische Bergstrecken in Polen und Tschechien sind gefährlich geworden, Wege gesperrt. 

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Ein Archiv-Bild: Der Bergrettungsdienst bereitet sich bei Schulungen auf Einsätze nach Lawinenabgängen vor. Foto: Archiv Horská služba
Ein Archiv-Bild: Der Bergrettungsdienst bereitet sich bei Schulungen auf Einsätze nach Lawinenabgängen vor. Foto: Archiv Horská služba © Horská Služba

„Vorsicht Lawinen“ - diese Botschaft auf einem blauen Schild mit einer warnenden Hand darüber, steht momentan an vielen Wegen und Loipen im polnischen Teil des Riesengebirges. Bergwacht und Nationalparkverwaltung empfehlen dringend, Skilanglauf- und Wandertouren derzeit zu unterlassen. In Polen herrscht Lawinenwarnstufe 3, für den tschechischen Teil des Riesengebirges wurde die Warnstufe 4 ausgerufen. Allein in der letzten Woche seien 100 Zentimeter Neuschnee gefallen. Da auf Bergkämmen nun über 170 Zentimeter Schnee liegen, musste die Warnstufe am Dienstag angehoben werden – die Skala hat insgesamt fünf Stufen. „Das ist jetzt schon sehr gefährlich“, sagt Pavel Jirsa, der Hauptmann des Bergrettungsdienstes im tschechischen Špindlerův Mlýn (Spindlermühle). „Diese Stufe haben wir seit mindestens fünf Jahren nicht mehr ausgerufen“, so Jirsa.

Grund für diese Einschätzung sei neben den ergiebigen Schneefällen auch der starke Wind. Die über drei Meter hohen Stangen, welche die Wege im Riesengebirge kenntlich machen, seien unter Schneemassen verschwunden; die fehlende Markierung muss nun von den Bergrettern erneuert werden.

Gefährlich und nicht durchgängig passierbar sind auch viele touristische Bergstrecken, Wege für Ski-Alpinisten sind gesperrt. Durch die Schneemassen fallen Bäume um. Zudem sei das Wandern und Langlaufen jetzt sehr anstrengend. „Die Ausflügler dürfen ihre Kräfte nicht überschätzen“, warnt Radek Zeman, Sprecher des Bergrettungsdienstes. 

Auch auf den Waldloipen im Isergebirge bestehe ein Risiko. Langläufer sollten zumindest auf Touren im Dunkeln verzichten. Vor großer Gefahr wegen umstürzender Bäume und herabfallender Äste warnt der Bergrettungsdienst zudem konkret auf dem Tanvaldský Špičáku (Tannwalder Spitzberg), in Bedřichov (Friedrichswald), auf dem Severák, in Jizerka (Klein Iser), in der Jeschkenregion, in Rejdice und Vysokém nad Jizerou (Hochstadt an der Iser).

Abfahrtslauf ist auf den offiziellen Pisten in Polen und Tschechien noch weitgehend möglich, die Schneebedingungen sogar gut. Auf dem Jeschken wurde das Abendskifahren eingeschränkt, am Dienstag ist es gar nicht möglich, von Donnerstag bis Sonnabend wahrscheinlich schon. Jenseits der präparierten Pisten herrscht absolute Lebensgefahr. Wer sich abseits der zugelassenen Abfahrtsstrecken bewegt, muss mit hohen Geldstrafen rechnen. (lau, ihg)

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