Merken

Zufrieden mit Sonntagsgeschäft

Der erste verkaufsoffene Sonntag in Döbeln lässt auf eine gute Saison hoffen. Allerdings werden immer mehr Läden geschlossen.

Teilen
Folgen
NEU!
© Dietmar Thomas

Von Rasmus Wittrin

Döbeln. Apfelkuchen, Eierschecke, Muffins und Kaffee — das ist wohl eher nicht das Erste, woran man beim Stichwort ´verkaufsoffener Sonntag´ denkt. Doch die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5c des Lessing-Gymnasiums in Döbeln wollten das mal ausprobieren. In Zusammenarbeit mit dem Henwi Kaufhaus bereiteten sie in der Bäckerstraße einen kleinen Kuchenbasar vor, um Geld für ihre Klassenkasse zu sammeln.

Kati Tietz (11) aus Masten hat dafür extra einen Kuchen gebacken, der von ihren Klassenkameraden vor dem Kaufhaus verkauft wird. Damit hat sie es sich auf jeden Fall verdient, zusammen mit ihrer Mutter Kathrin Tietz durch die Döbelner Innenstadt zu schlendern. „Wir nutzen die verkaufsoffenen Sonntage gerne. Unter der Woche gibt es immer viel zu tun, da bietet sich Sonntag als Einkaufstag an“, so Kathrin Tietz.

Dieses Problem haben viele. Deshalb, erklärt Henwi-Mitarbeiterin Katja Borchardt, würden die verkaufsoffenen Sonntage jedes Jahr aufs Neue so gut genutzt. Für Berufstätige sei es wochentags schwierig, Zeit zum Einkaufen zu finden.

Es gibt aber auch noch einen anderen Grund für die hohen Besucherzahlen: „Vor allem in den letzten Jahren mussten viele Läden schließen. In den umliegenden Städten von Döbeln ist dieser Prozess teilweise noch heftiger. Deshalb gibt es für viele keine Möglichkeit mehr, in ihrer Heimatstadt einzukaufen. Das führt sie in die Geschäfte von Döbeln“, so Borchardt. Auch aus den umliegenden Dörfern kommen jedes Mal viele Kunden.

Dieser Anstieg der Besucherzahlen sei sogar im normalen Betrieb unter der Woche bemerkbar. Denn die Stammkundenzahl bei Henwi ist im vergangenen Jahr um einiges gewachsen.

Auch bei Intersport am Obermarkt ist einiges los. Inhaber Holger Schmidt fasst es so zusammen: „Das Wetter ist schön, die Leute sind gut drauf — alles klasse.“ Schmidt vermutet, dass die vergangenen warmen Tage dafür sorgten, dass Sportbegeisterte wieder nach draußen wollten. Dafür brauche man die richtige Ausrüstung; daher das große Interesse bei dem Sportgeschäft.

Für die elfjährige Kati und ihre Mutter Kathrin Tietz geht es aber weniger um den Sport, als um das nächste anstehende Fest: „Wir wollen nach Ostersachen schauen. Nach Dekoration, und all dem, was zu Ostern dazugehört“, so Kathrin Tietz. Ihre Tochter Kati hat auch noch an die Schule gedacht: „Wir haben Maker gekauft.“ Aber auch ein bisschen Playmobil, das sie in ihrer Hand trägt, darf natürlich nicht fehlen.

Der erste verkaufsoffene Sonntag 2017 lässt also hoffen: Zumindest die größeren Geschäfte in Döbeln verzeichnen zu Jahresbeginn gute Verkaufszahlen. Das Angebot wird gut genutzt.

Das ist vor allem für das Kaufhaus Henwi erfreulich, denn es feiert zehnjähriges Jubiläum mit Sektempfang, Kinderbasteln und dem Kuchenbasar. Mitarbeiterin Borchardt sagt: „Das wollen wir ein bisschen feiern. Zehn Jahre sind schon eine ganze Weile, deshalb haben wir uns gedacht, dass wir mal was besonderes machen.“

Neben dem verkaufsoffenen Sonntag lockt am Sonntag auch das Frühlingsfest Besucher in die Stadt. Der kleine Rummel mit Riesenrad, Autoscooter und Essensständen ist eine willkommene Abwechslung zum Einkaufen.