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Zum ersten Mal eine Zuckertüte

Bei einem bunten Fest lernen die Asylbewerber deutsche Bräuche kennen. Schultüten gibt’s aber nicht nur für die Erstklässler.

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© Dietmar Thomas

Von Michelle Hillebrand

Döbeln. Es ist ein kunterbuntes Treiben auf dem Gelände des Kinder- und Jugendfreizeitzentrums Döbeln. Gut 15 Kinder mit ihren Familien sind zum Zuckertütenfest für Asylbewerber gekommen. Einige turnen auf dem Klettergerüst herum, andere basteln und spielen. Auf einem Tisch liegen Papier, Stifte und Bastelzeug, aus dem die Kinder eine Zuckertüte herstellen können.

Doch nicht nur Schulanfänger sind gekommen. Gegen halb drei dürfen alle Kinder eine Zuckertüte vom Baum pflücken, egal ob sie dieses Jahr in die Schule kommen oder nicht. „Uns kam es nicht darauf an, dass wirklich nur die Schulanfänger eine Zuckertüte bekommen. Wir wollten einfach einen schönen Nachmittag verbringen“, erklärt Judith Sophie Schilling, die sich im Bündnis „Willkommen in Döbeln“ engagiert. Dabei sei es nicht Hauptanliegen, den Asylbewerbern etwas zu bieten, sondern viel mehr, sie zu integrieren und ihnen die hiesigen Bräuche zu erklären. „So haben wir auch mit den Kindern darüber geredet, warum es bei uns überhaupt Zuckertüten gibt“, erzählt Schilling.

Kinder im Alter von zwei bis 13 Jahren besuchen das Fest. Möglich gemacht haben dies nur die engen Kontakte zu den Sozialarbeitern, die die Familien in den Flüchtlingsheimen betreuen, so Schilling. „Die Angebote und Veranstaltungen, die wir organisieren, werden auch sehr gut angenommen“, erklärt die betreuende Sozialarbeiterin des Flüchtlingsheims an der Döbelner Friedrichstraße. „Die Kinder sind sehr kreativ und freuen sich, dass sie hier basteln und sich austoben können.“