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Zum Nikolausfest rollen die Bahnen

Am Weihnachtsmarktwochenende zeigen die Pulsnitzer Modelleisenbahner zum 25. Mal ihr Hobby.

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Andreas Kunath, Marco Kunze und Andreas Röder (v.l.) beim Einspielen der H0-Bahn: Unzählige Stunden Arbeit sind in die verbesserte H0-Platte geflossen, wie viele zählen die Modellbahnfreunde nicht. Die Züge rollen in der Ostsächsischen Kunsthalle zum Niko
Andreas Kunath, Marco Kunze und Andreas Röder (v.l.) beim Einspielen der H0-Bahn: Unzählige Stunden Arbeit sind in die verbesserte H0-Platte geflossen, wie viele zählen die Modellbahnfreunde nicht. Die Züge rollen in der Ostsächsischen Kunsthalle zum Niko © Frank Sühnel

Pulsnitz. Nunmehr seit einem viertel Jahrhundert stellen die RSK-Modellbahnfreunde Pulsnitz die Weichen bei ihrer Modellbahnschau im Rahmen des Nikolausfestes vom 30. November bis 2. Dezember. RSK, das steht für die Gründer der Gemeinschaft: Andreas Röder, Matthias Schubert und Achim Kunze. „Leider ist Achim schon verstorben, doch sein Sohn Marco ist zum Glück in seine Fußstapfen getreten“, sagt Mitgründer Andreas Röder. Bereits drei Wochen vor dem Fest fangen die Männer mit dem Aufbau der Eisenbahnplatten an.

„Allein die große Holzbahn benötigt eine Grundfläche von sieben mal drei Metern“, erläutert Andreas Röder. Wie in den letzten Jahren auch werden wieder zwölf große Anlagen und einige kleinere zu sehen sein. „Und zum Jubiläum zeigen wir die große H0-Anlage, die schon vor 25 Jahren dabei war. Natürlich haben wir die sehr verbessert und überarbeitet, die Fans dürfen gespannt sein. Die Tharandter Rampe bleibt dafür dieses Jahr im Depot, ist 2019 wieder dran“, erklärt Röder.

Unzählige Stunden Arbeit sind in die verbesserte H0-Platte geflossen, wie viele zählt er nicht. „Die besteht aus vielen Einzelteilen, und es ist für uns sehr spannend, wenn sie dann hier komplett aufgebaut wird, zu schauen, ob alles zusammenpasst und funktioniert“, erklärt der passionierte Modellbahner. Es sei ja überhaupt das Schönste, wenn alles so weit fertig aufgestellt ist und noch ein paar Tage Zeit bis zur Eröffnung sind, die Anlagen einzuspielen.

Es begann im Ratskeller

Ein viertel Jahrhundert, das ist auch ein Anlass, zurückzuschauen auf die Anfänge. Andreas Röder erinnert sich: „Ich habe damals noch die Kulissen für das Märchenspiel gemalt. Und das Festkomitee fragte mich, ob mir nicht was einfallen würde, um das Nikolausfest noch attraktiver zu machen. Nun, da habe ich eine kleine Modellbahnausstellung vorgeschlagen, lag ja nahe“, sagt er. Und so geschah es. Mit vier Anlagen im Ratssaal des Ratskellers gab es 1993 die Premiere. „Am Freitag kam kaum jemand, wir dachten schon, das bringt nichts. Aber am Sonnabend und Sonntag dann haben uns die Leute die Bude eingerannt, wir kamen nicht mal zum Essen“, schaut er schmunzelnd zurück. 

Damit stand fest, dass beim nächsten Nikolausfest wieder eine Modellbahnschau zu sehen sein soll. Wegen des zu geringen Platzes im Ratssaal gingen die Modellbahner das Jahr darauf ins Museum, wo sie einen Raum bespielten. Es dauerte aber nicht lang, da brauchten sie schon die gesamte obere Etage und zum zehnjährigen dann das ganze Haus. So ging das bis vor fünf Jahren. Da kam die Ostsächsische Kunsthalle ins Spiel. „Das kam für uns ganz gelegen, denn es ist viel Platz und wir konnten nun auch gehandicapten Menschen im Rollstuhl oder die, die Treppen nicht mehr hochkamen, unsere Modellbahnen zeigen. Ganz zu schweigen davon, dass es sich in der Kunsthalle viel einfacher ein- und ausräumen lässt“, schwärmt Röder.

Was Andreas Röder noch einfällt zu 25 Jahren Modellbahnausstellung? Zum einen: „Uns fehlt doch ein wenig der Nachwuchs. Die Kinder und Jugendlichen wischen heute lieber auf ihrem Smartphone herum als an der Modellbahn zu basteln. Das hat auch den Nebeneffekt, dass grundlegende handwerkliche und mechanische Fähigkeiten verloren gehen. Viele können ja nicht mal mehr einen Draht in eine Öse einfädeln, geschweige denn anlöten“, befindet er. 

Und schließlich möchte er noch einen Dank loswerden. An die geduldigen und verständnisvollen Ehefrauen, die den erwachsenen Kindern den Rücken frei halten und sehr unterstützen, und sich vor allem beim Nikolausfest um das leibliche Wohl der Bahner und Gäste kümmern. „Und Dank auch an Reinhardt Kamzog für den ‚Spielplatz‘ und seine Hilfe“, sagt Andreas Röder. Na dann Signal auf Grün für die kleinen Züge.

Andreas Röder bei der Arbeit am Unterbau der Modellbahnanlage.
Andreas Röder bei der Arbeit am Unterbau der Modellbahnanlage. © Frank Sühnel

Hier gibt es das Programm des Pulsnitzer Nikolausfestes: