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Zuwachs für Wipplers Backwirtschaft

Seit zehn Jahren wird im Pillnitzer Kammergut gebacken und gespeist. Zum Jubiläum gibt es nicht nur ein besonderes Brot.

Von Kay Haufe
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Andreas und Doreen Wippler mit ihrem neu kreierten Heukammerbrot, das mit einem Sud aus Heu hergestellt wird.
Andreas und Doreen Wippler mit ihrem neu kreierten Heukammerbrot, das mit einem Sud aus Heu hergestellt wird. © Sven Ellger

Mit steigenden Temperaturen platzt sie fast aus allen Nähten: Dann rennen Dresdner und Gäste der Pillnitzer Backwirtschaft auf der Söbrigener Straße die Türen ein. „Das ist eigentlich die schönste Auszeichnung für uns, bringt uns aber auch an Grenzen“, sagt Andreas Wippler, der die Geschicke des Handwerksbetriebes seit 2014 in vierter Generation führt. Zwischen 300 bis 700 Kunden kommen täglich. Er möchte deshalb die alte Scheune auf dem Gelände des Pillnitzer Kammergutes für den Verkauf ausbauen. Künftig soll es hier Kaffee und Kuchen sowie Herzhaftes zum Mitnehmen geben. Denn gleich nebenan ist endlich der neue Schloss-Parkplatz fertig geworden und viele Pillnitz-Gäste werden hier ankommen oder wieder abfahren. „Sie können dann in der Backwirtschaft 2.0 etwas mitnehmen“, sagt der Bäckermeister. Bis Ende des Jahres soll das Konzept für die Erweiterung stehen. Geplant ist, dass es ein Schaubacken geben wird und auch neue Produkte zu haben sind, die auch an moderne Essgewohnheiten anpasst sind, wie Veganes oder Glutenfreies. Im kommenden Jahr wollen Andreas Wippler und seine Frau Doreen die neue Backwirtschaft eröffnen. Die Backstube hat ausreichend Kapazität, um die Produktion zu erweitern.

Vor genau zehn Jahren wurde die Backwirtschaft im Kammergut von Andreas Wipplers Eltern eröffnet. „Wir wussten anfangs nicht, ob unser etwas abgelegener Standort funktioniert“, sagt er. Doch schon die ersten Tage zeigten, dass es genau die richtige Entscheidung war, die zu klein gewordene Backstube in Hosterwitz hierher zu verlegen.

Das Jubiläum wollen Wipplers mit ihren Kunden gebührend feiern. Im Innern des Dreiseithofes wird es am kommenden Wochenende einen winterlichen Markt geben, auf dem vor allem Handwerk die bestimmende Rolle spielt. So wird der Oberlausitzer Bäcker Hultsch, der für seinen Baumkuchen bekannt ist, ihn auf offenem Feuer auf dem Markt backen wird. Aus der Backstube von Andreas Wipplers Schwester Katrin kommen gebrannte Mandeln und leckere Torten, Glühwein vom Pillnitzer Winzer Zimmerling und Fladenbrot aus dem Holzbackofen der Dresdener Mühle. Außerdem zeigt eine Fotoausstellung, wie das Kammergut aussah, bevor die Backwirtschaft entstand sowie zahlreiche Impressionen aus den letzten zehn Jahren. Dazu gibt es Backstubenführungen und Kinder können Marzipan herstellen.

Ebenfalls zum Jubiläum haben Andreas Wippler und sein Team eine neue Brotsorte kreiert. Das Heukammerbrot besteht hauptsächlich aus Weizen- und Weizenvollkornmehl sowie Sauerteig. Der Clou daran: Ein Sud aus aufgebrühtem Heu liefert die nötige Feuchtigkeit. Das Heu kommt direkt aus dem Schönfelder Hochland. Zudem sind Kräuter und Blüten zugefügt. Die lange Teigruhe von 20 Stunden soll für eine feinporige Krume und lange Feuchtigkeit des Brotes sorgen. „2011 haben wir unser Winzerbrot herausgebracht, was ein voller Erfolg war. Hoffentlich gelingt uns das mit dem Heukammerbrot auch“, sagt Wippler. Ab diesem Mittwoch ist das Brot täglich in allen vier Bäckerei-Filialen am Elbhang und in Weißig zu haben.

Das Jubiläum der Pillnitzer Backwirtschaft findet am 9. und 10. Februar jeweils von 10 bis 18 Uhr auf der Söbrigener Straße 1 mit einem winterlichem Markt statt.