Pirna
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Abschied vom „Langen“

Rolf Schumann hat das Pirnaer Zellstoffwerk aufgebaut und geschlossen. Seine Familie setzt die Arbeit des Verstorbenen fort.

Von Heike Sabel
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i Rolf Schumann wird im Nord-Friedhof beigesetzt.
i Rolf Schumann wird im Nord-Friedhof beigesetzt. © Archiv/Millauer

Mit 81 Jahren ist am 27. Juni Rolf Schumann verstorben. Es ist schwer vorstellbar, dass dieser Hüne, der so viele Kämpfe gekämpft hat, den letzten nun verlor. Schumann war von 1977 bis zur Schließung im Jahr 2000 Direktor des Pirnaer Zellstoffwerkes. 1989 zogen die Schumanns von Freital-Hainsberg nach Heidenau.

Rolf Schumann pflegte bis zuletzt viele Kontakte. Er wollte immer noch etwas weitergeben und auf dem Laufenden bleiben. Auf den Zeitungsartikel zu seinem 80. Geburtstag Ostern 2018 meldete sich zum Beispiel sein langjähriger Kollege aus der Papierfabrik Hainsberg. Die SZ konnte den Kontakt vermittelt und der „Lange“, wie ihn Freunde und Kollegen nannten, freute sich über das Wiedersehen. Auch Hochschulen hatten sich bei der Aufarbeitung der Geschichte der Zellstoffindustrie in der DDR an Schumann gewandt. Zweimal jährlich traf er sich mit den anderen Mitgliedern des Verbandes ostdeutscher Papierfabriken. Er hat viel geschafft. Nur für seine Memoiren reichten die Zeit und Kraft nicht mehr. Aber er lebt in denen, die ihn kannten, weiter. Seine Familie hat die Papier-Tradition schon vor vielen Jahren begonnen fortzuschreiben. Eine Tochter lernte Papiermacher mit Abitur, ein Enkel hat Papiertechnik studiert und baut in Spremberg eine neue Papiermaschine auf. Ein riesiges Projekt. Der „Lange“ wäre stolz.

Urnenbeisetzung, 12. Juli, 12 Uhr, Nord-Friedhof