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Ärger über ungepflegten Rhododendronpark

Derzeit blüht es im ganzen Park in Wachwitz. Doch viele Gäste sind enttäuscht, weil den Bänken Lehnen fehlen und Papierkörbe überquellen.

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Von Kay Haufe

Sigrid Meißner geht oft im Rhododendronpark spazieren. Seit vielen Jahren entspannt sie sich zwischen Hunderten Sträuchern aus der ganzen Welt, die im Park 1970 angepflanzt wurden. Doch seit dem Verkauf des Geländes vom Freistaat an das Immobilienunternehmen VVK Group beschweren sich immer Anwohner, dass der Rhododendronpark nicht mehr gepflegt würde. „Derzeit fehlen vielen Bänken Teile der Rückenlehnen. Die übervollen Papierkörbe werden nur selten abgeholt und die Sträucher nicht mehr ausreichend gepflegt. Es ist schade, was mit diesem Kleinod geschieht“, sagt Sigrid Meißner. Im Juni letzten Jahres hatte sich der Wachwitzer Michael Dilger an die SZ gewandt und das viele Totholz sowie Wildgehölze im Bestand kritisiert.

Unterschriftensammlungen

Bereits vor zwei Jahren gab es Unterschriftenlisten und Protestschreiben, weil die VVK kurz vor der Blüte der Rhododendren die Bänke abmontieren ließ (SZ berichtete). Aufgrund des öffentlichen Drucks wurden sie anschließend wieder aufgebaut. Doch die VVK ließ auch einen Eingang in den Park zumauern und pflanzte Wege mit Nadelgehölzen zu, damit die Privatsphäre der neuen Bewohner im Park besser gewahrt würde. Der Freistaat bestätigte, dass dies in den Verkaufsverträgen so vereinbart wurde. „Der Käufer muss keine Verweilatmosphäre schaffen“, schrieb damals das Sächsische Immobilien- und Baumanagement (SIB) auf Anfrage der SZ.

Dennoch will die VVK den Park demnächst offenbar auf Vordermann bringen lassen. „In den nächsten zwei bis drei Monaten wird an der Fertigstellung sowohl der Außenanlagen der Königlichen Villa als auch der Parkanlage intensiv gearbeitet. Die Fertigstellung des Gesamtareals ist für Ende Juli/Mitte August geplant“, schreibt VVK-Geschäftsführer Uwe Gabler auf SZ-Anfrage. Und er sagt auch, dass sich private Interessenten durchaus an der Pflege beteiligen würden. Neben Michael Dilger gibt es den Cossebauder Bernd Gießgen, der regelmäßig seit vielen Jahren in den Park kommt, um die alten Blütenstände aus den Rhododendren zu brechen, damit sie im kommenden Jahr mehr Kraft für die Blüte haben. Nachdem er sich beim SIB die Erlaubnis für die ehrenamtliche Arbeit geholt hatte, blieb die Anfrage bei der VVK dafür unbeantwortet. Jetzt könnte es offenbar zu einer Zusammenarbeit kommen.

„Es ist schade, dass Herr Gabler erst so spät fertig werden will, denn gerade jetzt ist der Park in voller Blüte“, sagt der SPD-Ortsbeirat Uwe Detemple. „Ich wünsche mir seinerseits etwas mehr Herzblut für die Anlage, denn der Rhododendronpark ist etwas Besonderes, auch im Sinne von Herrn Gablers Immobilien.“