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AfD entschuldigt sich bei der SZ

„Wir müssen noch dazulernen“: Nach dem Ausschluss vom AfD-Landesparteitag in Klipphausen hat sich Generalsekretär Uwe Wurlitzer bei dem betroffenen Reporter entschuldigt.

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© dpa

Dresden/Klipphausen. Nach dem Ausschluss vom AfD-Landesparteitag in Klipphausen hat sich Generalsekretär Uwe Wurlitzer am Montag bei dem betroffenen SZ-Reporter entschuldigt. Diese offizielle Entschuldigung gelte für den sächsischen Landesverband, den Landesvorstand und ihn persönlich, sagte Wurlitzer. „Unsere Mitglieder müssen beim Umgang mit den Medien noch professioneller werden und gelassener reagieren“, sagte er. „Wir müssen noch dazulernen.“ Die Redaktion der SZ nimmt diese Entschuldigung an.

Auf dem Landesparteitag war ein SZ-Reporter am Samstagnachmittag auf Antrag eines Delegierten ausgeschlossen worden. Als Begründung wurden angebliche „Hetzartikel“ des Journalisten angeführt. Der Parteitag stimmte dem Ausschluss ohne Prüfung der Vorwürfe mehrheitlich zu, obwohl sich der AfD-Landesvize zuvor dagegen ausgesprochen hatte.

Der Reporter musste den Saal unter Beifall vieler Delegierter in Begleitung von Ordnern verlassen. „Parteitage haben eine eigene Dynamik“, sagte Wurlitzer. „Ich habe auch selbst einen Fehler gemacht: Ich hätte dazwischengehen müssen.“ Er kündigte an, künftig Sorge dafür zu tragen, dass bei solchen Anträgen die vorgebrachten Behauptungen geprüft werden.

Der Deutsche Journalistenverband Sachsen und die Landespressekonferenz Sachsen kritisierten den Angriff auf die Pressefreiheit. Die Redaktionen anderer sächsischer Zeitungen hatten sich mit der SZ solidarisiert. Deren Reporter überließen der SZ ihre Recherchen für eine Berichterstattung vom AfD-Parteitag. (SZ)