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Ai Weiwei will Alice Weidel treffen

Der chinesische Künstler und Flüchtlingsaktivist hatte 2018 mit der AfD-Politikerin ein Foto gemacht. Er wusste damals nicht, wer sie ist. Jetzt schon.

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Alice Weidel ist Vorsitzende der AfD-Fraktion im Bundestag. Ai Weiwei ist Konzeptkünstler und Menschenrechtsaktivist. Und ein Flüchtling, denn er floh aus China nach Deutschland.
Alice Weidel ist Vorsitzende der AfD-Fraktion im Bundestag. Ai Weiwei ist Konzeptkünstler und Menschenrechtsaktivist. Und ein Flüchtling, denn er floh aus China nach Deutschland. © dpa/Montage: SZ

Berlin. Der chinesische Künstler Ai Weiwei will die AfD-Politikerin Alice Weidel zu einem Streitgespräch treffen. "In so einem Gespräch könnte alles passieren", sagte der Dissident der Tageszeitung "Die Welt" (Mittwoch). Er hoffe, dass er in einem Gespräch verstehen könnte, "warum Menschen wie sie zu so einer Geisteshaltung kommen können".

Weidel hatte den Künstler 2018 zufällig in einem Berliner Restaurant getroffen, ihn um ein Selfie gebeten und das Foto auf ihrem Twitter-Account gepostet.

 Der "Welt" sagte Ai, dass er bei der Aufnahme nicht gewusst habe, wer Weidel sei. "Selfies sind für mich wie Händeschütteln", sagte der Künstler.

Ai sagte, er habe oft vor Rassismus und Nazismus in Deutschland gewarnt. "Man kann es in der Realität beobachten - in der Politik, im Alltag. Jeder sollte sich dessen sehr bewusst sein", sagte der 62-Jährige. Vor Kurzem bezichtigte er die Deutschen im Interview mit dem britischen Guardian der Autoritätshörigkeit und einer Gesinnung wie in den 1930er-Jahren. Deutschland sei intolerant, bigott und autoritär. 

Deutschland sei kein guter Ort für Ausländer, sagte er weiterhin. Sein Sohn sei hier kürzlich von einem Ladenbesitzer bedroht worden.

Bislang habe Ai Weiwei keine Verbindung zu Weidel aufgenommen. Er glaube aber, "dass ein Gespräch mit so jemandem möglich ist". (epd)