Gar nicht so leicht, Alma Siegismund nach ihrem großartigen Erfolg bei den Junioren-und Jugendweltmeisterschaften im estnischen Otepää einen Empfang in ihrem Heimatort Schellerhau zu bereiten. "Sie kommt ja jetzt erst zurück und muss dann gleich wieder los zum nächsten Wettkampf", sagt Ortsvorsteher Ingo Rümmler. Aber dass die 18-Jährige am 24. Februar ihre erste WM-Goldmedaille im Einzel über zehn Kilometer gewann, wollen alle im Ort mitfeiern.
Am Dienstagnachmittag gibt es deshalb einen Empfang im Schellerhauer Ahorn-Hotel, mit offiziellen Gratulanten wie Bürgermeister Markus Wiesenberg (CDU) und großem Jubel im Ort. Denn Alma Siegismund kennt hier jeder von klein auf. Hier kurvte sie bereits im Kindergartenalter den Rotterhang hinunter. "Wenn man es genau nimmt, hat sie mit Alpinski angefangen", erinnert sich ihre Mutter Doreen Siegismund.
Skifahren am Schellerhauer Rotter-Hang selbst beigebracht
Doch während andere Eltern teure Skikurse für ihren Nachwuchs buchen, brachte sich die kleine Alma zunächst alles selbst bei. "Ich konnte ihr nur Tipps geben, aber nicht mit auf den Hang, weil ich in dem Winter gerade mit Baby unterwegs war", erinnert sich ihre Mutter Doreen Siegismund. Freunde hätten damals die Kleine im Lift mitgenommen, "weil sie nicht immer hochlaufen wollte".
Skifahren war in der Familie immer präsent. Schon allein, weil die direkt neben dem Rotter-Skilift in Schellerhau wohnt. Aber auch, weil bereits die Eltern Biathlon und Leichtathletik betrieben. Almas Anfänge im Biathlon liegen so lange zurück, dass sich Mutter Doreen Siegismund kaum noch erinnert: War es ein Sportkurs in der Grundschule oder gleich das Training bei Henry Weise von der SG Schellerhau? "Auf jeden Fall ist Herr Weise ein Glücksfall als Trainer."
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Auch sonst seien die Bedingungen in der Kommune Altenberg ideal für junge Biathleten: "Wenn man allein trainiert, ist es sehr schwer, die Leistung zu steigern. Durch den Stützpunkt gibt es hier viel Biathlon-Nachwuchs auf einem hohen Leistungsniveau. So pushen sich die Kinder gegenseitig und können auch zusammen zu den Wettkämpfen fahren."
Vor drei Jahren wechselte Alma Siegismund zum SSV Altenberg. "Das hängt mit der Waffe zusammen", erklärt ihre Mutter. "Dort konnte sie vom Luftgewehr zum Kleinkaliberschießen wechseln." Ein Zimmer im Sportinternat hat sie immer noch, auch wenn das Ende der Schulzeit schon in Sicht ist. "Sie ist ja schon jetzt ganz oft unterwegs, auf Wettkämpfen oder auf DSV-Lehrgängen", sagt Doreen Siegismund, "wir sind froh, dass sie so selbstständig ihren Weg geht."