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Top-Biathlet Strelow: Im Weltcup will ich unter den Top 15 bleiben

Beim Saisonfinale in Canmore möchte Justus Strelow eine erfolgreiche Saison auch erfolgreich abschließen. Danach bleibt er mit seiner Verlobten Elli in Kanada, schreibt Sachsens bester Biathlet in seiner Kolumne.

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Justus Strelow möchte beim Saisonfinale in Canmore seinen Platz unter den Top 15 im Gesamtweltcup verteidigen.
Justus Strelow möchte beim Saisonfinale in Canmore seinen Platz unter den Top 15 im Gesamtweltcup verteidigen. © dpa/Hendrik Schmidt

Von Justus Strelow

Während ich diese Kolumne schreibe, sitze ich am Flughafen von Salt Lake City. Leider habe ich alle Zeit der Welt für diese Zeilen – denn vor meinen Augen laufen die Dinge chaotisch: In langen Schlangen warten die vielen internationalen Biathleten, es sind rund 150, auf ihren Check-In für den Flug nach Calgary. Das Personal arbeitet ungerührt und in Zeitlupe. Meine innere Ungeduld steigt minütlich und dass ich am Ende erst mit vier Stunden Verspätung in Richtung Kanada abhebe, ahne ich da noch nicht einmal.

Geduld ist gefragt – dabei wäre eine vernünftige Regeneration nach dem Weltcup in den USA eigentlich das Gebot der Stunde. Die Rennen in Soldier Hollow haben mir körperlich alles abverlangt. Das Tal liegt auf einer Höhe von 1.800 Metern und etwa auf dem Breitengrad von Mallorca. Nicht nur die sauerstoffarme Luft hat da eine enorme Herausforderung bedeutet, sondern auch die hochstehende, kraftvolle Sonne. Dazu noch eine geringe Luftfeuchtigkeit von nur 25 Prozent, die einem die Schleimhäute austrocknete. Das alles zusammen ging merklich an meine Substanz. Während der drei Rennen musste ich mein Tempo sorgsam kontrollieren. Nur ein, zwei Minuten über die gerade noch vertretbare Geschwindigkeit hinaus, hätte Taubheitsgefühl und Kribbeln in Händen und Beinen provoziert. Extreme Bedingungen, wie ich sie als Biathlet nie zuvor erlebt habe.

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Canmore, der Ort unseres Saisonfinals, liegt bloß auf 1.300 Metern Höhe und zwei Flugstunden weiter nördlich. Ich hoffe, dass meinem Körper die Zeit bis zum Sprint am Freitag genügt, um ausreichend zu regenerieren. Denn in Kanada habe ich Großes vor: Aktuell auf Rang zwölf ist mein Ziel, einen Platz unter den Top 15 im Gesamtweltcup abzusichern. Das Feld liegt unglaublich eng beieinander – Rang zehn und Rang 15 trennen gerade einmal 48 Punkte.

Schützenhilfe aus Deutschland habe ich dabei: Meine Verlobte Elli wird unser Saison-Finale vor Ort beobachten. Gemeinsam wollen Elli und ich anschließend mit dem Mietwagen nach Vancouver reisen und auf dem Weg dorthin die Natur erkunden. Es ist die Belohnung für meine ereignisreiche und hoffentlich bis zum Schluss äußerst erfolgreiche Biathlon-Saison.

Justus Strelow von der SG Stahl Schmiedeberg ist Sachsens derzeit bester Biathlet und schreibt jede Woche über seine Erlebnisse des Weltcup-Winters.

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