Lange war der Geisinghof gegenüber vom Bahnhof Geising das Schmuckstück des Ortes. Nach der Wende allerdings geriet er schleunigst zum Schandfleck. Weil er in Privatbesitz war, hatte die Stadtverwaltung Altenberg lange keine Handhabe, ihn abzureißen. Und als es 2017 endlich gelang, das marode Hotel für 70.000 Euro zu kaufen, waren die Förderprogramme für den Abriss eigentlich schon ausgelaufen.
"Es war ein großer Erfolg, dass wir den Abriss dann doch mit 224.000 Euro von der Sächsischen Aufbaubank bezuschusst bekommen haben", sagt der Altenberger Bürgermeister Thomas Kirsten. Anfang des Jahres konnte damit der Abrissbagger bestellt werden.
Letzter Tanz im Januar
Beim Corona-konformen Geisinger Ski- und Eisfasching, der dieses Jahr vor allem mit vielen digitalen Prinzenwalzern gefeiert wurde, hatte sich ein Paar den ruinösen Speisaal des Gebäudes noch für einen letzten Tanz auserkoren. Im April waren dann auch die letzten Mauerreste Geschichte.
Pumptrack für Mountainbiker?
Inzwischen muss man über einige Vorstellungskraft verfügen, um auf der grünen Wiese gegenüber vom Bahnhof noch das einstige Hotel zu erahnen. Zwei rustikale Holzstämme dienen als Bänke oder auch Fahrrad-Hindernisse.
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"Es ist wirklich schön geworden", sagt Bürgermeister Kirsten. "Wir haben die Fläche begrünt und die Parkanlage gleich mit in Schuss gebracht." Jetzt müsse man überlegen, wie es weitergehen könnte: "Ich hätte hier einen Pumptrack für Mountainbiker gut gefunden, für die Kinder und Jugendlichen", sagt Kirsten. Aber dafür fehlten erst einmal die Mittel. Seine liebste Vorstellung: "Das wäre wieder ein schönes Hotel an dieser Stelle." (sik)