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Start der Wandersaison im Osterzgebirge

Die Altenberger Tourist-Info kennt die schönsten Touren - mit ein paar Einschränkungen und vielen Möglichkeiten.

Von Siiri Klose
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Der Kahleberg gehört zu den beliebtesten Wanderzielen in der Altenberger Region.
Der Kahleberg gehört zu den beliebtesten Wanderzielen in der Altenberger Region. © Egbert Kamprath

Am 1. Mai beginnt die Wandersaison in diesem Jahr mit ein paar "eigentlichs". Eigentlich begeht der Tourismusverband Erzgebirge den Saisonstart mit zahlreichen Anwanderungen auf dem Kammweg. Aber in Gruppen wandern - dazu möchte derzeit niemand aufrufen. Immerhin sind die Hinweisschilder und die Zinnwalder Stempelstelle der Bikestrecke Stoneman Miriquidi unweit der Wetterwarte wieder aktiv.

Die Stanzstelle der Stoneman Miriquidi Road in Zinnwald ist auch wieder aktiv.
Die Stanzstelle der Stoneman Miriquidi Road in Zinnwald ist auch wieder aktiv. © Kamprath

Eigentlich hätten sich am 1. Mai auch die Wandergruppen aus den Altenberger Ortsteilen aufgemacht zu einer Sternwanderung vor die Tourist-Information am Altenberger Bahnhof. "Eigentlich haben wir auch für die Frühjahrs-Wanderwoche alles fertig", sagt Kerstin Heymann von der Tourist-Information: "Die Wanderleiter stehen bereit, der Ticketshop für die Buchungen im Netz auch." Doch niemand kann die Entwicklung der Corona-Inzidenzen bis zum 15. Mai vorhersehen, an dem die Wanderwoche beginnen würde.

Neue Stufen für Geisinger Wanderweg

Deshalb halten die Mitarbeiterinnen der Tourist-Information auch eine Fülle von Wanderungen rund um Altenberg, Geising, Lauenstein und Schellerhau in Form von Faltblättern und auf ihrer Internetseite bereit. Die kürzeste führt mit anderthalb Kilometern um den kleinen Galgenteich.

Eine der längsten mit reichlich 22 Kilometern ist die Große Welterbe-Rundtour. Auf dieser Strecke hat der Altenberger Bauhof auf dem Hofeweg hinter der Geisinger Kirche gen Lauenstein gerade für neuen Holzstufen gesorgt. Auch eine neue Sitzbank ist auch dazugekommen, auch wenn die kommunalen Mittel zur Instandhaltung der Wanderwege in diesem Jahr knapp ausfallen.

Im Geisinger "Schauhübel" haben Wanderer Sonntags zwischen 11 und 14 Uhr die Chance auf eine Bockwurst, "dann sind wir sowieso da, um die Essensbestellungen auszugeben", sagt Nicole Henker.

Keine Knoblauchsuppe auf der Kohlhaukuppe

Eigentlich hätte sich auch Wolfgang Schindler seine Knoblauch-Bergbaude auf der Kohlhaukuppe längst auf den Frühlingsbetrieb vorbereitet. "Wir bleiben geschlossen", sagt er stattdessen. Die Coronaschutzverordnung regelt ihm den Außer-Haus-Verkauf nicht eindeutig genug: "Dort steht nur etwas von 'Abholung zuvor bestellter Speisen'", sagt er: "Wie geht das mit einem Imbissbetrieb zusammen?"

Schließlich würde im Zweifelsfall das "das Öffnen und Betreiben von nicht zulässigen Einrichtungen, Betrieben oder Veranstaltungen" mit einem Bußgeld von 2.500 Euro belegt. "Ich kann nicht sicherstellen, dass die Leute sich sofort wieder von meiner Baude entfernen", sagt Schindler. Er habe schon erlebt, dass Gäste das Absperrband von seinen Bänken rissen, um sich zu setzen - was nicht erlaubt wäre. "Am Ende bin ich derjenige, der die Verantwortung trägt."

Bockwurst zum Mitnehmen beim Alten Raupennest

Aus diesem Grund wollen auch die Senders, Betreiber des Alten Raupennestes oberhalb des Altenberger Skihangs, zu Himmelfahrt keinen Imbiss anbieten, trotz vieler Nachfragen. Doch weil sie allwöchentlich ein abwechslungsreiches Menü für Abholer zusammenstellen und deshalb sonnabends ab 17 Uhr und Sonntagmittag zwischen 10 und 13.30 Uhr sowieso vor Ort sind, "reichen wir Wanderern in der Zeit auch eine Knoblauch- oder Bockwurst raus", sagt Denise Sender.

Mit verschieden gefüllten Fladenbroten und Pommes ist sogar etwas Abwechslung möglich. Auch hier dürfen sich Wanderer nicht niederlassen. Auch die Toilette des Hauses bleibt geschlossen.

Geschlossene Gaststätten - geschlossene Toiletten

"Es ist derzeit tatsächlich ein Problem, dass Wanderer wegen der geschlossenen Gastronomie auch kein stilles Örtchen finden", sagt Claudia Brödner, Pressesprecherin vom Tourismusverband Erzgebirge. Eine Lösung hat sie dafür auch nicht, nur die Bitte, keine Zellstofftaschentücher zurückzulassen - weil die bis zu fünf Jahren brauchen, um zu verrotten.

Zumindest zu den Öffnungszeiten der Tourist-Information im Bahnhof Altenberg sind die Toiletten dort nutzbar. Denise Sender verrät noch einen Geheimtipp: "Die Tankstelle hat auch eine."

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