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Altenberger Raupennest im Höhenflug

Immer mehr Patienten kommen zur Behandlung. Das eröffnet neue Möglichkeiten.

Von Mandy Schaks
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Anke Gundel, die Leiterin vom Raupennest, freut sich, dass auch wieder mehr Besucher in die Bäderlandschaft nach Altenberg kommen. Etwa 100 000 Gäste entspannen hier pro Jahr.
Anke Gundel, die Leiterin vom Raupennest, freut sich, dass auch wieder mehr Besucher in die Bäderlandschaft nach Altenberg kommen. Etwa 100 000 Gäste entspannen hier pro Jahr. © Frank Baldauf

Bei Unfall- und Sportverletzten galt das Altenberger Raupennest schon zu DDR-Zeiten als eine der besten Adressen. Und heute, wo sich Patienten aussuchen können, in welche medizinischen Hände sie sich begeben, entscheiden sich immer mehr bewusst für die Johannesbad Fachklinik für Orthopädie mit dem angeschlossenen Gesundheitszentrum. Anders ist nicht zu erklären, warum das Raupennest seit 2016 im Höhenflug ist und immer noch zulegen kann, obgleich schon im Vorjahr nahezu die Grenze des Machbaren erreicht war.

Nachdem 2017 die Auslastung erneut um vier auf 89 Prozent gesteigert werden konnte, ist das Raupennest weiter auf Wachstumskurs. „Wir konnten noch mal ein Stück drauf legen“, sagt Anke Gundel, die seit reichlich einem Jahr die Gesundheitseinrichtung leitet. Sie hat von ihrem Vorgänger Hans-Jürgen Münch ein ordentlich bestelltes Haus übernommen. „Und es läuft nach wie vor gut.“

Vor allem das Kerngeschäft, der stationäre Bereich, konnte weiter gestärkt werden. Es kommen deutlich mehr Patienten zur Rehabilitation oder nach einer Operation zum Beispiel an Knie oder Hüfte zur Anschlussheilbehandlung.

„Das Raupennest genießt nach wie vor einen guten Ruf“, freut sich Anke Gundel. Immer mehr Patienten machten von ihrem Wunsch- und Wahlrecht Gebrauch. Um für sie da sein und die Kompetenzen der rund 210 Mitarbeiter optimal ausschöpfen zu können, wurde zugunsten dieser Patienten der Gesundheitstourismus etwas zurückgefahren. „Wir haben von den Kapazitäten her einfach keinen Puffer mehr“, sagt die Klinik-Leiterin. Die 287 Zimmer waren in den vergangenen Monaten zu über 90 Prozent ausgelastet.

„Das ist ein sehr, sehr guter Wert“, so Frau Gundel. Erst zur Weihnachtszeit wird es etwas ruhiger – aber auch nur, weil das im Erzgebirge das Fest der Feste ist. Dann wird die Belegung auf etwa 260 Patienten und Gäste reduziert, weil der Speisesaal für eine schöne Weihnachtsfeier mit Büfett und Programm nicht mehr Platz hergibt. „Wir können ja Weihnachten nicht zweimal feiern“, sagt Anke Gundel und lacht.

Diese anhaltend gute Entwicklung zahlt sich wirtschaftlich aus. „Dadurch können wir auch ein Stück weit investieren und für Mitarbeiter attraktiver werden“, sagt Anke Gundel. So haben Ende November Umbauarbeiten in der Bäderabteilung begonnen. Diese wird für rund 300 000 Euro nicht nur modernisiert, sondern so organisiert, dass sich für Mitarbeiter die Wege verkürzen. Die Pelose-Behandlung wurde bereits umgestellt. Der Naturheilschlamm wird nicht mehr in Eimern angeliefert. Die Therapeuten verwenden stattdessen durchlässige Kompressen, ein Vlies, das die Pelose ummantelt. Das ist angenehmer für Patienten und erleichtert den Mitarbeitern deutlich die Arbeit. Zudem wurde der sportmedizinische Bereich erweitert.

Andere Investitionen sehen am Ende Patienten und Gäste gar nicht. Aber der Komplex, der vor über 20 Jahren eröffnet wurde, kommt in die Jahre. So müssen die Gebäude abgedichtet werden. Diese Arbeiten haben in diesem Jahr begonnen. Das Badeinlass-System wurde erneuert, ebenso das Lüftungssystem. Etwa eine Dreiviertelmillion Euro wird 2018 wie schon im Vorjahr, investiert.