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An der Steinmetzschule zum Abitur

Die Fachoberschule in Demitz nimmt jedes Jahr 20 neue Schüler auf. Beim Tag der offenen Tür können Besucher nicht nur sie kennenlernen.

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Wiktoria Leonowicz (links) und Viola Root machen an der Fachoberschule für Gestaltung in Demitz-Thumitz ihr Abi. Kunst nimmt einen großen Teil im Lehrplan ein, ist aber nicht alles.
Wiktoria Leonowicz (links) und Viola Root machen an der Fachoberschule für Gestaltung in Demitz-Thumitz ihr Abi. Kunst nimmt einen großen Teil im Lehrplan ein, ist aber nicht alles. © Steffen Unger

Demitz-Thumitz. Ein Haus – zwei Schulen. Das bietet die Sächsische Steinmetzschule in Demitz-Thumitz. Neben der Berufsschule für die duale Ausbildung zum Steinmetzen oder Steinbildhauer beherbergt die Einrichtung auch die Fachoberschule für Gestaltung. Dort können Schülerinnen und Schüler – aufbauend auf einem guten Realschulabschluss – innerhalb von zwei Jahren die allgemeine Fachhochschulreife erwerben. Das Fachabitur ermöglicht ein Studium an allen Fachhochschulen Deutschlands – nicht nur in den künstlerischen Fachrichtungen, auch wenn viele Absolventen der Demitzer Schule erfahrungsgemäß beruflich in die kreative Richtung gehen, sagt Fachleiter Uwe Steglich.

Neben der Allgemeinbildung stehen Fächer wie Kunst- und Kulturtheorie sowie Künstlerisch-ästhetische Praxis auf dem Stundenplan der angehenden Abiturienten. Während dieser Ausbildung erwerben die Schülerinnen und Schüler Einblicke in technische, handwerkliche und gestalterische Arbeitsweisen durch eigene Anschauung und Mitarbeit. „Sie können ihre kreativen Fähigkeiten überprüfen und eigenen gestalterischen Interessen und Neigungen nachgehen. In betrieblichen Praktika werden ihnen Praxiserfahrungen vermittelt“, erläutert Uwe Steglich.

Aufnahmeprüfung im April

20 Schülerinnen und Schüler werden jährlich an der Fachoberschule aufgenommen. Bewerbungen sind bis zum 31. März eines jeden Jahres für das kommende Schuljahr möglich. Um an der Einrichtung lernen zu können, müssen die Bewerber eine Aufnahmeprüfung bestehen. In diesem Jahr findet sie am 25. April statt. Die meisten Fachoberschüler sind in den Landkreisen Bautzen und Görlitz zu Hause. Aber auch aus dem Leipziger Raum, wie zum Beispiel Döbeln, kommen junge Leute in die Gemeinde am Klosterberg, um das Fachabitur zu erwerben. Beim Tag der offenen Tür an diesem Sonnabend können Besucher die Fachoberschule und deren Ausbildungsinhalte kennenlernen.

„Natürlich sind auch all diejenigen eingeladen, die Informationen zur Ausbildung im Steinmetzhandwerk suchen. Immerhin bildet die Sächsische Steinmetzschule in Zusammenarbeit mit Ausbildungsbetrieben in diesem Handwerk jährlich etwa 40 Lehrlinge aus Sachsen, Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen zum Steinmetz- bzw. Steinbildhauergesellen aus“, sagt Uwe Steglich. Und er fügt hinzu, dass sowohl die Berufs- als auch die Fachoberschule frei von Schulgeld sind.

Die Steinmetzschule in Demitz-Thumitz ist die einzige Ausbildungsstätte dieser Art in den neuen Bundesländern. Der Berufsnachwuchs des Steinmetzhandwerks für Norddeutschland wird in Königslutter bei Bonn ausgebildet. Die Demitzer Einrichtung gehört zum Beruflichen Schulzentrum Kamenz. Gleich neben der Schule befindet sich das Gästehaus des Steinmetz- und Bildhauerhandwerks. Das sanierte Gebäude dient nicht nur als Internat für Lehrlinge, Meisterschüler und Fachoberschüler. Es steht auch Besuchern des Ortes und der Umgebung für Übernachtungen, Tagungen und Feierlichkeiten zur Verfügung. Darüber hinaus ist das von einem Verein bewirtschaftete Gebäude auch Pilgerherberge. Wer auf dem sächsischen Jakobsweg von Bautzen in Richtung Hof pilgert, kann im Gästehaus übernachten. (SZ)

Tag der offenen Tür in der Steinmetzschule Demitz-Thumitz. August-Bebel-Straße 17, und im benachbarten Gästehaus am 18. Januar 2020 von 9 bis 12 Uhr

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