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Anschlag auf Gemkow erneut vor Gericht

Das Landgericht Leipzig  verhandelt erneut über den Angriff auf die Wohnung des Justizministers. Erstmals äußert sich der Angeklagte.

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Auf die Wohnung von Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) wurde 2015 ein Anschlag verübt.
Auf die Wohnung von Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) wurde 2015 ein Anschlag verübt. © dpa

Leipzig. Nach dem Anschlag auf die Leipziger Wohnung von Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) im November 2015 steht der Beschuldigte Thomas K. seit Donnerstag vor dem Landgericht Leipzig. Die Anklage wirft ihm vor, mit vier Unbekannten schwere Granitsteine und stinkende Buttersäure in Christbaumkugeln in Gemkows Wohnung geschleudert zu haben. Verletzt wurde durch glückliche Umstände niemand. Der heute 32-Jährige bestreitet die Tat vehement und äußerte sich nun erstmals vor Gericht. Er habe mit der Sache nichts zu tun, sondern habe jene Nacht Zuhause bei seinem Baby verbracht. „Wie bescheuert muss man sein, den Justizminister anzugreifen?“, so K. „Da weiß man doch, was das nach sich zieht.“

Ermittelt wurde K. durch eine DNA-Spur an einer Christbaumkugel-Verpackung, die auf dem Fußweg vor Gemkows Wohnung lag. Das Amtsgericht verurteilte ihn 2017 zu zwei Jahren und vier Monaten Haft wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung. Allerdings habe der Angriff nicht dem Minister gegolten, sondern einer Firma für linksgerichtete Szenekleidung, der früher in der gleichen Etage ansässig war. K. ist bekannt durch Straftaten gegen die linke Szene. Richter Bernd Gicklhorn betonte indes, dass für eine Verurteilung mehr Beweise nötig seien als die fragliche DNA-Spur. (svh)