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Löwin Layla hat alles im Griff

Auch nach dem Tod von Kater Jago funktioniert das Löwenrudel im Zoo Dresden. Layla, Abaja und Damien kommen gut miteinander aus.

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Die knapp 17-jährige Löwin Layla in der Außenanlage im Zoo Dresden
Die knapp 17-jährige Löwin Layla in der Außenanlage im Zoo Dresden © Foto: Thorsten Eckert

Dass ein Männchen aus dem Rudel verschwindet, ist für Löwen nicht ungewöhnlich: Deshalb haben die drei verbliebenen Tiere den Tod von Kater Jago schnell „weggesteckt“. „Sie bekamen zwar mit, dass da etwas los ist“, berichtet Tierpflegerin Annka Lewertoff. „Doch nach kurzer Aufregung war die Sache für sie erledigt.“ Seit knapp einem Jahr funktioniert das Rudel ohne den markanten Mähnenträger, der aus Altersgründen eingeschläfert werden musste.

„In der freien Natur kommen und gehen die Männchen“, sagt der Zoologische Leiter Dr. Wolfgang Ludwig. „Denn sie können nur so lange im Rudel bleiben, wie die Weibchen sie als Verteidiger des Reviers respektieren. Sind sie nicht mehr stark genug, werden sie verjagt.“ Auch Jago habe bis fast zuletzt gebrüllt, um potenzielle Eindringlinge fernzuhalten – und die Nachkommen zurechtgewiesen, wenn sie es beim Spielen und Raufen zu toll trieben.

Souveräner geworden

Diese Aufgabe übernimmt nun Mutter Layla, die – so beobachtet Annka Lewertoff – nach Jagos Tod souveräner geworden ist. „Die beiden waren ein sehr harmonisches Paar. Doch obwohl Layla ein großes, stattliches Tier ist, orientierte sie sich stark an ihrem Partner.“ Jetzt ist die fast 17-Jährige selbst Chefin des Rudels und sorgt für „Ruhe und Ordnung“.

Zwar sind die Geschwister Abaja und Damien mit elf Jahren längst keine Kinder mehr – wie alle Katzen werden sie jedoch spielen, solange sie dazu in der Lage sind. Eine kleine Veränderung hat die Pflegerin bei Damien aber festgestellt: „Er ruft häufiger, seit sein Vater nicht mehr lebt.“ Vom Kopf her sei der jüngere Kater eben auch ein Männchen, obwohl er schon vor Jahren kastriert wurde, um in der Familie bleiben zu können – und nie eine Mähne haben wird. „Durch den größeren Schädel kann man ihn dennoch gut von den Weibchen unterscheiden.“

Kein Ersatz geplant

Jago durch einen neuen Kater zu ersetzen, ist für den Zoo Dresden derzeit keine Option. „Eine Eingewöhnung ist immer mit Kämpfen verbunden“, sagt der Zoologische Leiter. „Und das Risiko, dass Layla den Neuling nicht akzeptiert, wäre viel zu hoch. In unserem relativ kleinen Gehege wollen wir das nicht ausprobieren.“ Erst wenn eines hoffentlich noch fernen Tages einer der Löwen allein zurückbleibt, werde man wieder über Zuwachs nachdenken.

Vorerst sind Zooleitung und Tierpfleger aber sehr froh über das vitale Rudel. „Alle drei Löwen lieben die gelben Ferkelbälle“, erzählt Annka Lewertoff. „Sie spielen damit wie Hauskatzen mit Wollknäueln, pfeffern sie oft kräftig durch die Gegend.“ Wie schon sein Vater erschnuppert Damien zudem gern Gerüche und „parfümiert“ sich mit Kräutern, Lavendel, Tannengrün oder Rasierwasser. „Vermutlich wollen Löwen damit im sozialen Gefüge auffallen“, ergänzt Wolfgang Ludwig.

Besonders gern liegen die Dresdner Löwen jedoch auf ihrem beheizten Felsen und beobachten die Umgebung. Was in der Natur der Sicherheit dient, ist im Zoo Beschäftigung und Unterhaltung – schließlich gibt‘s vom erhöhten Punkt aus spannende Einblicke in die Zebramangusten- oder Elefantenanlage.

Auch ihre Tierpfleger erkennen Layla, Abaja und Damien schon von Weitem und freuen sich über ihr Näherkommen. „Das ist nicht selbstverständlich“, sagt Wolfgang Ludwig. „Es gibt Haltungen, da sind die Löwen nicht gut auf ihre Pfleger ,zu sprechen‘. Sie fauchen und schlagen mit ihren Pranken gegen das Gitter.“

Kontakt und weitere Informationen

Zoo Dresden GmbH
Tiergartenstraße 1
01219 Dresden

Telefon 0351 - 47 80 60
[email protected]
www.zoo-dresden.de

Hier geht es zur Zoowelt auf sächsische.de