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Das Team für alle Fälle

Ein Faultier vorm Krokodil bewahren oder die Giraffen vor Langeweile? Kein Problem für die Handwerker-Profis im Zoo. Sie haben aber noch viel mehr zu tun.

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Die Beschäftigungsbox für die Giraffen haben Jens Rosenberg (l.) und seine Kollegen nach einem Entwurf der FÖJler angefertigt.
Die Beschäftigungsbox für die Giraffen haben Jens Rosenberg (l.) und seine Kollegen nach einem Entwurf der FÖJler angefertigt. © Foto: Thorsten Eckert

Zäune bauen, Geländer richten, Gehege ausstatten, einen Kurzschluss beheben, ein geplatztes Rohr stopfen, Spielplätze kontrollieren, Dachrinnen säubern, ein Schiebetor einsetzen ... die Liste der Arbeiten, die abseits der Tierversorgung tagtäglich hinter den Kulissen eines Zoos so anfällt, ist lang.

Dafür gibt es im Zoo Dresden eine siebenköpfige Einsatztruppe: Ein Team aus Handwerkern, vom Maurer über Schlosser, Elektriker bis zum Tischler – und jeder hat sich über die Jahre von jedem etwas abgeschaut, denn hier im Zoo sind oft kreative Lösungen gefragt, eine Mischung aus Fach- und Hintergrundwissen zu Fragen der Sicherheit, Gegebenheiten und Abläufe. Manche Projekte sind langfristig geplant, zum Beispiel wenn ein Gehege neu gestaltet wird, manchmal drängt aber die Zeit besonders, wenn etwa die Papageienvoliere zum Schutz vor der Vogelgrippe ein Foliendach mit entsprechender stabiler Unterkonstruktion benötigt. „Im Prinzip geht es darum, den Bedürfnissen der Tiere, der Pfleger und der Besucher gerecht zu werden“, bringt es Jens Rosenberg auf den Punkt. Er ist Maurer und seit 2016 beim Zoo Dresden beschäftigt. Und sein Kollege Daniel Hentschel, seit 1996 Zoo-Tischler, ergänzt: „Die Tiere müssen sicher sein und sich wohlfühlen.“

Um das Gehege der Baumstreifenhörnchen haben die Zoo-Handwerker auf Vorschlag der Tierpfleger luftige Röhren gebaut, in denen die kleinen Tiere hin- und herflitzen oder sich auch einfach mal nur eine kleine Pause gönnen können.
Um das Gehege der Baumstreifenhörnchen haben die Zoo-Handwerker auf Vorschlag der Tierpfleger luftige Röhren gebaut, in denen die kleinen Tiere hin- und herflitzen oder sich auch einfach mal nur eine kleine Pause gönnen können. © Foto: Iris Weiße

Das wird am Beispiel des Faultiers deutlich: Die Kletterstangen im Prof. Brandes-Haus haben die Handwerker so angebracht, dass es sich zwar weitgehend frei bewegen kann, aber nicht Gefahr läuft, aus Versehen über dem Becken des Sunda-Gavials herunterzufallen. Reparatur- und Kontrollarbeiten werden von den Handwerkern so ausgeführt, dass sie im Tagesablauf die Tiere und Pfleger möglichst wenig stören. „Wenn wir ins Gehege reinmüssen, ist auch immer ein Pfleger dabei“, sagt Jens Rosenberg. Das Handwerkerteam sorgt aber auch dafür, dass sich die Besucher im Zoo wohl und sicher fühlen. Sie erneuern zerkratzte Scheiben, reparieren tropfende Wasserhähne und kaputte Bänke oder kümmern sich darum, dass der Zulauf am Wasserspielplatz nicht verstopft ist. Darüber hinaus bauen Jens Rosenberg und seine Kollegen Pavillons und Sitzgelegenheiten für Veranstaltungen auf, basteln mit Kindern am Zootag Beschäftigungsspiele für die Tiere, bereiten Lagerfeuer und Teig für Knüppelkuchen vor und helfen auch mal den Tierpflegern, wenn etwa die mehrere Zentner schweren Riesenschildkröten ins Winterquartier umziehen.

Die beiden jüngsten Projekte waren die Beschäftigungsbox für die Giraffen, die die Handwerker nach Entwürfen der FÖJler (Freiwilliges Ökologisches Jahr) gebaut haben, und neue Laufröhren für die Baumstreifenhörnchen. Letztere erweitern den Bewegungsradius der flinken, kleinen Tiere enorm, ohne dass ihr Gehege vergrößert werden musste.

Kontakt und weitere Informationen

Zoo Dresden GmbH
Tiergartenstraße 1
01219 Dresden

Telefon 0351 - 47 80 60
[email protected]
www.zoo-dresden.de

Hier geht es zur Zoowelt auf sächsische.de