Neue Tierart im Zoo Dresden: Diese Tierart gibt es nur 14 Mal in Europas Zoos!
Für die verwaiste alte Känguru-Anlage hat der Zoo Dresden kurzfristig „Nachmieter“ gefunden: Dort zieht vorübergehend ein Schopfhirsch-Pärchen ein, das später einmal bei den Takinen leben soll. „Zu den kleinen Hirschen passt die schattige Anlage wunderbar“, sagt Zoo-Kurator Matthias Hendel. „Sie wird lediglich neu bepflanzt und mit Findlingen und Totholz versehen.“ Wacholderbüsche und ein Bambushain sorgen dafür, dass sich die Tiere zurückziehen können und sicher fühlen. Für sehr kühle Temperaturen steht ihnen ein Stall zur Verfügung.
Bedrohte Art
Auffälligstes Merkmal der Schopfhirsche, die eine Kopf-Rumpf-Länge von 110 bis 160 Zentimetern erreichen, ist das namensgebende Haarbüschel auf dem Kopf. Bei den Männchen verbergen sich darin zwei kurze Geweihstangen, und sie haben außerdem verlängerte obere Eckzähne. Bei beiden Geschlechtern heben sich weiße Ohrränder und Lippen stark vom dunkelbraunen oder -grauen Fell ab.
Ihre natürliche Heimat haben Schopfhirsche in den Bergwäldern von Südchina und Tibet, in Höhenlagen zwischen 300 und 4.500 Metern. Der Bestand wird auf rund 300.000 Tiere geschätzt, Tendenz sinkend – denn die Art wird bejagt und verliert zunehmend an Lebensraum.
„Auch in Zoos sind Schopfhirsche eher selten anzutreffen“, so der Zoo-Kurator. „In Deutschland gibt es nur acht Haltungen, in ganz Europa 14.“ Der Zoo Dresden kann jetzt zum ersten Mal in seiner Geschichte Schopfhirsche zeigen. Das Männchen, das noch im Juni kommen soll, wurde im Mai 2022 in Halle geboren, das ein Jahr ältere Weibchen wird im Juli aus dem Tierpark Berlin erwartet. Mehr als zwei Schopfhirsche werden üblicherweise nicht zusammen gehalten, weil die Tiere in der Natur als Einzelgänger oder paarweise unterwegs sind. Gefüttert werden sie im Zoo mit Laub, Gras, Luzerne, Kräutern und Huftierpellets. Noch ist das jüngere Männchen nicht geschlechtsreif: eine laut Hendel günstige Konstellation. „Wenn es dann anfängt, das Weibchen zu treiben, weiß dieses schon, was passiert.“ Auf dem Paar ruhen bereits jetzt große Nachwuchshoffnungen – zumal die Zucht in Zoos bisher nicht allzu oft gelingt. Die Paarungszeit der Schopfhirsche liegt im Herbst, und nach einer Tragzeit von rund 210 Tagen bringt das Weibchen meist ein Jungtier zur Welt.
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