Natürlich weiß Carsten Dietmann, dass ausgerechnet ein Unternehmen, das täglich hunderte Tonnen Papier verbraucht, beim Thema Nachhaltigkeit durchaus ein Imageproblem haben könnte. „Aber genau das macht ja auch das Spannungsfeld deutlich, in dem sich Nachhaltigkeit bewegt“, sagt der Chef der DDV Mediengruppe, die unter anderem die Sächsische Zeitung und die Morgenpost herausgibt. Denn einerseits wäre es für die Umwelt besser, beides nicht mehr auf Papier zu drucken, sondern nur noch digital herauszubringen. „Andererseits müssen wir schon das Bedürfnis vieler unserer Leserinnen und Leser befriedigen, die nach wie vor eine gedruckte Zeitung in der Hand halten wollen.“ Diese zwei Pole seien es, die Nachhaltigkeit so schwierig, aber eben auch gleichzeitig so wichtig mache, ist er überzeugt.

Nachhaltigkeit heißt nicht Verzicht

In jedem Fall geht es für Carsten Dietmann beim Thema Nachhaltigkeit „nicht darum, auf Dinge zu verzichten, sondern sie so zu machen, dass sie auf Dauer unsere Umwelt weniger belasten“. Dabei benennt er folgende Beispiele:

• Die Sächsische Zeitung zu großen Teilen aus Altpapier hergestellt,
• Die Druckerei auf den Hellerbergen produziert zudem ihren eigenen, umweltfreundlichen Strom in einem hocheffizienten Blockheizkraftwerk,
• Und die Verteilung der Zeitungen erfolgt mit Elektro-Fahrzeugen.

„Es ist also eine Menge möglich, auch in Branchen, die auf den ersten Blick wenig nachhaltig erscheinen“, so Carsten Dietmann.

Nachhaltigkeit ist mehr als "nur" Umwelt

Wobei die nachhaltige Produktion der gedruckten Zeitungen nur einer von vielen Aspekten ist, den die DDV Mediengruppe mit ihren zahlreichen Tochterunternehmen im Blick hat. So wird beispielsweise die Flotte des zur Mediengruppe gehörenden Chauffeurdienstes 8x8 schrittweise auf Elektromotorisierung umgestellt. Und in der Kantine wird ausschließlich auf biologisch abbaubare Plastikverpackungen gesetzt. „Aber natürlich ist uns klar, dass das alles kleine Schritte sind – Schritte auf einemlangen Weg“, ist Carsten Dietmann überzeugt. Und dass dieser Weg nicht ausschließlich unter Umweltaspekten gegangen wird, auch das ist dem Chef der DDV Mediengruppe wichtig. „Nachhaltigkeit ist auch ein Thema für sichere, nachhaltige Arbeitsplätze “, macht er deutlich.

Auch mit Blick auf Geschäftspartner und Kunden. „Nachhaltigkeit bedeutet für uns, langfristige Partnerschaften einzugehen, die verlässlich sind!“ So hat die Mediengruppe bekanntlich während der Corona-Krise ihren Kunden und Partnern kostenlose Werbeplattformen geboten, ihnen auch den Online-Shop von DDV Lokal zur Verfügung gestellt, "damit wir gemeinsam die wirtschaftlichen Probleme meistern können“, nennt Carsten Dietmann ein Beispiel. Ein Geben und Nehmen. Und auch, dass die DDV Lokale in den Innenstädten geblieben sind und dazu noch auf ein breites Angebot sächsischer Manufakturen setzen, das auch online vertrieben wird, "ist ein wichtiges Stück Nachhaltigkeit“.

Einheimische Produkte unterstützen, einheimische Arbeitsplätze sichern und regionale – und damit letztlich auch umweltfreundliche – Wirtschaftskreisläufe entwickeln.

Wie sich Nachhaltigkeit auch rechnen kann

Auch Ludwig Zeumer, Leiter Digitale Geschäfte bei der DDV Mediengruppe, ist überzeugt, dass sich nachhaltiges Handeln auszahlt.

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