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Stacheliger Neuzugang im Zoo Dresden

Seit kurzem lebt wieder ein Weibchen in der Urson-Anlage. Dieses Ziel verfolgen die Tierpfleger.

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Gemeinsam fressen geht schon – doch wenn ihr das viel größere Männchen Howard
zu nahe kommt, reagiert Bernadette noch ein bisschen unwirsch.
Gemeinsam fressen geht schon – doch wenn ihr das viel größere Männchen Howard zu nahe kommt, reagiert Bernadette noch ein bisschen unwirsch. © Foto: René Plaul

Urson-Männchen Howard ist nicht mehr allein: Seit Ende März teilt es die Anlage mit einem einjährigen Weibchen, das aus dem Zoo Hoyerswerda nach Dresden kam. Nach einigen Tagen hinter den Kulissen durfte Bernadette ihr neues Zuhause und ihren neuen Partner „beschnuppern“.

„Sie war von Anfang an sehr agil“, berichtet Tierpflegerin Yvonne Luger, „und erkundete jeden Winkel.“ Nur Howard gegenüber gab sie sich zunächst reserviert: Seine freundlichen Kontaktversuche beantwortete sie mit einem aufgeregten Pfeifen. Yvonne Luger ist jedoch überzeugt, dass die beiden schnell zusammenfinden werden. Denn zum einen gelten Ursons nicht als wählerisch, und zum anderen hätten die Tiere bei ernstem Missfallen eine viel stärkere Waffe: „Sie schlagen dem Gegner ihren Schwanz ins Gesicht. Bei der Berührung lösen sich Stacheln, die mit mikroskopisch kleinen Widerhaken besetzt sind, und bleiben in der Haut stecken.“ Die Kennenlernphase lässt die sonst dämmerungs- und nachtaktiven Baumstachler auch tagsüber ziemlich mobil werden. Ihr Kletterstil wirkt zwar leicht unbeholfen– doch sie erreichen am Ende fast jedes gewünschte Ziel.

„Wir müssen sogar aufpassen, dass sie keine Gelegenheit zum Ausbüxen bekommen. Howard haben wir morgens schon mal in der Nachbaranlage gefunden.“ Mit seiner früheren Mitbewohnerin, die im November 2021 starb, hatte das kräftige Männchen keinen Nachwuchs – jetzt hoffen die Tierpfleger auf baldigen Zuchterfolg. „Für dieses Jahr ist es leider zu spät“, so Yvonne Luger, „denn Ursons kommen im November oder Dezember in Paarungsstimmung.“ Dann sondert das Männchen ein streng riechendes, intensives Sekret ab, das in der Natur mögliche Rivalen fernhalten soll. Nach einer Tragzeit von sieben Monaten bringt das Weibchen in der Regel ein Jungtier zur Welt.

Gefüttert werden die ursprünglich aus Nordamerika stammenden Nager vor allem mit festem Gemüse und Elchpellets; außerdem knabbern sie gern an Fichtenrinde.

Der Zoo Dresden hält die stacheligen Baumbewohner seit knapp elf Jahren: Bernadettes Vorgängerin, die übrigens genauso hieß, kam als erstes Tier dieser Art Ende Juni 2012 von einem belgischen Züchter.

Kontakt und weitere Informationen

Zoo Dresden GmbH
Tiergartenstraße 1
01219 Dresden

Telefon 0351 - 47 80 60
[email protected]
www.zoo-dresden.de

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