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Tierankunft im Zoo Dresden: Erste Schritte auf Dresdner Boden

Am 26. April trafen die beiden Binturongs im Zoo ein und erkundeten – jeder in seinem Tempo – die nagelneue Innenanlage im Orang-Utan-Haus.

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Ankunft eines Binturong am Orang-Utan-Haus und
erster vorsichtiger Kontakt mit der neuen
Innenanlage
Ankunft eines Binturong am Orang-Utan-Haus und erster vorsichtiger Kontakt mit der neuen Innenanlage © Thorsten Eckert

Vorsichtig schiebt sich eine spitze Schnauze aus der geöffneten Transportkiste und zieht sich gleich darauf wieder zurück. Im zweiten „Anlauf“ wird ein ganzer Kopf sichtbar und im dritten die vordere Hälfte eines dunklen Tierkörpers. Nach nur wenigen Minuten fühlt sich das junge Binturong-Weibchen bereits sicher genug: Es verlässt die grüne Kiste und steuert zielstrebig auf einen Kletterbaum in der nagelneuen Schauanlage im Orang-Utan-Haus zu.

Die versammelten Zoologen, Tierärzte und Tierpfleger sehen mit Erleichterung, wie der Neuankömmling aus Holland kurz an der Obst- und Gemüseschale nascht und sich dann auf Erkundungstour über die Äste begibt. „Als Baumbewohner fühlen sich Binturongs in der Höhe am wohlsten“, sagt Dr. Wolfgang Ludwig, der bis Ende 2023 Zoologischer Leiter des Zoo Dresden war und die Art noch aus dem alten Raubtierhaus kennt. Wenig später hat das Weibchen einen Ruheplatz auf einer der hochangebrachten Schlafboxen gefunden und wirkt – zumindest auf Außenstehende – entspannt.

© Thorsten Eckert

Das ebenfalls erst knapp zweijährige Männchen macht einen deutlich zaghafteren Eindruck und trennt sich nur ungern von der Transportkiste, in der es die letzten rund eineinhalb Tage verbracht hat. „Es war in Frankreich auch schon schwieriger hineinzubekommen“, berichtet Tiertransport-Profi Uwe Wolf. „Im Auto hat es durch die Kistenlöcher aber ziemlich aktiv mit dem Weibchen kommuniziert.“

Als das Männchen endlich Dresdner Boden betritt, bewegt er sich etwas tapsiger als seine Artgenossin und potenzielle Partnerin. Deutlich größer und kräftiger, tastet er sich langsam und mit spürbarem Herzklopfen über die Äste seines neuen Zuhauses. „Vielleicht liegt das daran, dass es in der Innenanlage seines Herkunftszoos weniger Klettermöglichkeiten hatte“, vermutet Wolf. Gesund seien beide Tiere auf jeden Fall – das habe der jeweils zuständige Amtstierarzt kurz vor der Abreise bescheinigt. „Und weil die beteiligten Zoos alle drei einen festen Veterinärstatus haben“, ergänzt der Dresdner Seniorkurator Matthias Hendel, „müssen die Binturongs keine Quarantäne durchlaufen.“ Mittlerweile haben die Tierpfleger die bis dahin namenlosen Tiere Swantje und Roquefort getauft.

Gut vorbereitet

Als Einzelgänger tun sich Binturongs mit dem Kennenlernen allerdings etwas schwerer als beispielsweise die Glattotter, die am 26. April mit demselben Transport im Orang-Utan-Haus eintrafen. Deshalb beobachten Revierleiter Roman Richter und seine Mitarbeiter in den ersten Stunden jede Bewegung ihrer neuen Schützlinge – mindestens zwei Tierpfleger sind praktisch immer „auf dem Sprung“. „Falls die erste direkte Begegnung wider Erwarten ruppig ausfällt, können wir sofort eingreifen.“

Richter und seine Kollegen haben sich in den vergangenen Monaten gründlich auf die Binturongs vorbereitet: „Wir haben Bücher gewälzt, uns die Art in anderen Zoos angeschaut und uns mit den dortigen Tierpflegern ausgetauscht. Für unsere beiden Tiere kamen von den Herkunftszoos Futterlisten.“ Alles Weitere werde man nun im gemeinsamen Alltag austesten.

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