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Zoo Dresden: Bärenhafte Schleichkatze

Binturongs sind in mehrfacher Hinsicht ungewöhnliche Raubtiere. Im Zoo Dresden wurde diese Art früher schon einmal gehalten.

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© Thorsten Eckert

Sie sind geschickte Kletterer und stammen wie die Orang-Utans aus den Regenwäldern Südostasiens: Das gab den Ausschlag dafür, dass sich der Zoo Dresden Binturongs für das neue Haus wünschte. „Außerdem ist die Art sehr ungewöhnlich“, sagt Seniorkurator Matthias Hendel. „Denn Binturongs gehören zwar zu den Schleichkatzen, haben aber etwas Bärenhaftes – und besitzen als einzige Raubtiere neben den Wickelbären einen Greifschwanz.“ Sie ernähren sich hauptsächlich von Früchten; im natürlichen Lebensraum fressen sie nur ab und zu Insekten oder Kleintiere oder nehmen ein Vogelnest aus.

© Thorsten Eckert

Vor allem Gemüse

Die beiden Binturongs, die seit Ende April in Dresden leben, kommen aus zwei unterschiedlichen europäischen Zoos: Das Männchen wurde Anfang Juni 2022 im französischen Zoo parc de Trègomeur geboren, das Weibchen kam eineinhalb Monate später im Dierenpark Zie-Zoo im niederländischen Volkel zur Welt. „Beide lebten bis zum Transport nach Dresden bei ihren Eltern“, so Hendel. „Sie sind aber schon geschlechtsreif und damit selbstständig genug.“

Im Zoo steht auf ihrem Speiseplan an erster Stelle Gemüse; Obst wird vor allem als Belohnung beim Training eingesetzt. Dreimal pro Woche gibt‘s zudem Ei, eine Maus oder ein Hühnchen. „Insekten sind Futter und Beschäftigung zugleich.“ Die kurzbeinigen Tiere mit dem langen, dunklen Fell erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 61 bis 96 Zentimetern und werden in der Regel zwischen neun und 14 Kilogramm schwer. Weibchen können zweimal im Jahr bis zu vier Jungtiere zur Welt bringen. Die potenziellen Eltern locken sich gegenseitig an, indem sie in einer Drüse unter dem Schwanz einen Duft produzieren, der an den Geruch von Popcorn erinnert.

Ebenso wie die Orang-Utans sind auch die Binturongs Botschafter ihres bedrohten natürlichen Lebensraums. Wie viele Tiere heute noch in den Regenwäldern leben, ist nicht genau bekannt – doch ihr Bestand soll in den letzten drei Jahrzehnten um rund ein Drittel abgenommen haben. Deshalb stehen Binturongs auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Für ältere Dresdner Zoobesucher sind die Schleichkatzen übrigens nicht ganz neu, denn sie wurden im alten Raubtierhaus schon einmal gehalten.

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