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Ein langes Affenleben: Djudi wird 50!

Das Orang-Utan-Weibchen Djudi wird Ende des Monats 50. Damit ist sie nach Djaka schon die zweite „Seniorin“ im Zoo Dresden, die dieses ungewöhnliche Alter erreicht.

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Ganz entspannt beobachtet Djudi ihre Tierpfleger.
Ganz entspannt beobachtet Djudi ihre Tierpfleger. © Foto: Thorsten Eckert

Am liebsten ruht Djudi entspannt in der Innenanlage – und statt selbst etwas zu tun, schaut das Orang-Utan-Weibchen ausgiebig seinen Pflegern zu. „Aber Djudi hat noch Appetit und spielt auch noch gern“, sagt Sylvia Pohle. „Für ihre 50 ist sie relativ gut in Form.“ Denn selbst in Zoos erreichen Orang-Utans nur selten das halbe Jahrhundert; im Durchschnitt werden sie 40 Jahre alt.

Geboren am 29. August 1973 im Zoo Dresden, wuchs die Tochter des Zuchtpaares Ringo und Uschi zunächst ganz natürlich in mütterlicher Obhut auf. „Doch als die Kleine drei war, zogen sich Mutter und Kind gleichzeitig eine Infektion zu“, so Sylvia Pohle. „Sie wurden getrennt, und Djudi lebte zur Genesung bei einem Pfleger.“ Nicht erst dort zeigte sich, dass das Jungtier ein ruhiges und umgängliches Naturell hatte. „Und das ist bis heute so geblieben. Djudi hat mich in all den Jahren höchstens mal mit den Fingern gekniffen.“

Sechs Jungtiere brachte Djudi zur Welt

Wie auch die anderen Jungtiere erhielt Djudi viel menschliche Zuwendung: Um die beengten Platzverhältnisse der damaligen Anlage auszugleichen, gingen die Pfleger mit den Orang-Utans sogar im Zoo spazieren. Mitte der 1980er bildete sich dann eine Gruppe junger Weibchen im gebärfähigen Alter. Djaka, die heute ebenfalls noch im Zoo Dresden lebt, war als Erste Mutter geworden; die vier Jahre jüngere Djudi konnte viel von ihr abschauen.

Drei weibliche und drei männliche Jungtiere brachte sie dann zur Welt – eine Quote, die längst nicht mehr üblich ist. „In der Natur bleiben Orang-Utan-Kinder rund sechs Jahre bei ihren Müttern“, sagt Sylvia Pohle. „Mindestens so lange kommt auch kein neuer Nachwuchs.“ Doch zu DDR-Zeiten, als die Menschenaffenzucht ein Prestigeprojekt war, seien diese Abstände wohl nicht eingehalten worden. „Heute lässt man den Müttern und Jungtieren mehr Zeit.“

Eine Vorliebe von Djudi: der „Badetag“

Trotz mancher „Alterserscheinung“ hat sich Djudi einige Vorlieben bewahrt: So ist sie der Einzige der Dresdner Orang-Utans, die ab und an aufrecht geht – und im Winterhalbjahr genießt sie den sogenannten „Badetag“. Dabei gehen die Affen weniger selbst ins Wasser, sondern tauchen eher „Wäsche“ hinein. „Djudi wringt diese dann mit Begeisterung aus.“

Seit am neuen Orang-Utan-Haus gebaut wird, nehmen auch die künftigen Bewohner die Veränderungen wahr: Häufiger als früher „versteckt“ sich Djudi in einem schützenden Karton. Vom Umzug selbst ahnt sie allerdings noch nichts, und die Tierpfleger wollen ihre sensiblen Schützlinge auch nicht eher als nötig beunruhigen. „Beim Transport werden wir gar nicht dabei sein“, sagt Revierleiter Roman Richter, „damit uns die Affen nicht mit etwas Unangenehmem, Stressigem verknüpfen. Wir tauchen dann erst im neuen Haus wieder auf und signalisieren ihnen Geborgenheit.“

Zur Feier des halben Jahrhunderts: eine "Geburtstagstorte"

Wie bereits Djaka vor vier Jahren bekommt auch Djudi zum 50. eine „Geburtstagstorte“: Sylvia Pohle bereitet sie voraussichtlich aus Polenta, Quark und Früchten zu. „Das mag ein bisschen vermenschlichend sein“, räumt sie ein, „Doch die Besucher mögen diese Tradition.“ Anders als menschliche Geburtstagskinder werde sich Djudi ihr Geschenk aber ganz sicher nicht „einteilen“. „Sie wird die Torte in einem Zug verputzen. Wer das beobachten will, muss schon ein bisschen Glück haben.“ Länger zu sehen ist dagegen ein großes Plakat, auf dem das lange Affenleben dokumentiert wird.

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