Auch mit kranken Knochen am Ball bleiben
Leisnig. Sie ist eine der häufigsten Volkskrankheiten. Etwa ein Drittel der Frauen leidet im fortgeschrittenen Alter unter Osteoporose – auch Männer sind betroffen. Osteoporose (Knochenschwund) ist eine chronische Erkrankung, die Knochen porös und brüchig macht.
Der Grund: ein gestörter Knochenstoffwechsel. Viele Erkrankte haben gelernt, mit der Osteoporose zu leben. „Sport ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung“, sagt Waltraud Beyer, die die Osteoporose-Gruppe in Leisnig leitet.
Die Leisniger sind im Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose (BfO) organisiert und konnten kürzlich den 20. Geburtstag ihrer Selbsthilfegruppe feiern. „Im Jahr 1999 haben wir mit sieben Mitgliedern angefangen, heute gehören 36 Frauen dazu“, so Waltraud Beyer. Sie leitet die Gruppe von Anfang an, will das Amt aber nun in jüngere Hände legen.
„Am wichtigsten sind uns die wöchentlichen Gymnastikeinheiten“, sagt die Leisnigerin. In drei Gruppen, die von Inge Generlich, Elke Hammer sowie Rosemarie Hopf und Marta Bilski angeleitet werden, wird dienstags und donnerstags Sport getrieben. Durch Bewegung bekommt der Körper den Reiz, wieder neue Knochensubstanz aufzubauen. „Die Therapeutinnen sind speziell ausgebildet und besuchen regelmäßig Weiterbildungskurse“, weiß Waltraud Beyer.
Die Mitgliedschaft in der Osteoporosegruppe hat viele Vorteile. Die Mitglieder profitieren vom Erfahrungsaustausch und sind durch die aktuellen Informationsmaterialien und -veranstaltungen des BfO über ihre Krankheit besser informiert als andere Betroffene. „Durch die gemeinsamen Treffen und das Training in der Gruppe sind die Gruppenmitglieder motiviert, am Ball zu bleiben – die Therapietreue zahlt sich aus, der krankhafte Knochenabbau kann häufig gestoppt werden“, heißt es auf der Internetseite des BfO.
Ein ganz wichtiger Faktor ist aber auch der Spaß, der durch gemeinsame Aktivitäten vermittelt wird, weiß Waltraud Beyer. Deshalb wurde das 20-jährige Bestehen auch groß gefeiert. Zu Gast im Vereinsheim des VfB Leisnig war Bauchredner Roy Reinker aus Bad Lausick, der mit seinen Witzen und lustigen Anekdoten die Lachmuskeln strapazierte.
Bei Ausflügen in bekannte Bäder in der Region haben sich die Frauen der Leisniger Osteoporosegruppe schon viele Anregungen geholt. „Wir haben uns die Kliniken in Bad Schandau, Bad Schmiedeberg und Bad Lausick angeschaut. Einige sind dann auch dort zur Rehabilitation beziehungsweise Kur gewesen“, so Waltraud Beyer.